In dieser Kategorie befindet sich die Sammlung der Impulsvideos …

Rosenkranzgebet

Der Rosenkranz ist eine jahrhundertealte Gebetstradition katholischer Spiritualität. Dieses besondere Gebet ist gleichzeitig unsere Form der Meditation, die uns aus dem Alltag reißt, körperlich und seelisch ruhig werden lässt und mit Gott verbindet.

Papst Franziskus hat gesagt:

„Der Rosenkranz ist das Gebet, das mein Leben begleitet; das Gebet der Einfachen und der Heiligen; das Gebet meines Herzens.“

Das Rosenkranzgebet hat aber auch weltliche, medizinische Vorteile:

Forscher der Universität Pavia haben schon vor Jahren festgestellt, dass Rosenkranz beten sich deutlich positiv auf Herz und Lunge auswirkt, ähnlich wie bei östlichen Mantras.


Das Rosenkranzgebet bei uns

Unter geistlicher Anleitung beten wir den Rosenkranz jeden Mittwoch um 18.30 Uhr in Rudolfsheim. Auch Sie sind herzlich eingeladen!

→ Übrigens: Auf der Seite der Erzdiözese Wien finden Sie viele Erklärungen und Hintergrundinformationen zum Rosenkranzgebet.

Mit Pfarrer Martin durch das Kirchenjahr

Das Kirchenjahr, auch liturgisches Jahr genannt, bestimmt unmittelbar das Leben in unserer Pfarre und unseren Gemeinden. Es beginnt mit dem 1. Adventsonntag, findet seinen Höhepunkt im Osterfest und klingt mit dem Christkönigsfest aus.

In kurzen Videobotschaften hat Pfarrer Martin kirchliche Feste mit unserem alltäglichen Leben in Verbindung gebracht.

Advent

Die Videoserie zum Advent stammt aus dem Jahr 2015.

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Weihnachten und Dreikönig

Eine Videobotschaft von Pfarrer Martin zum Weihnachtsfest 2015 und ein Kurzvideo zur Dreikönigsaktion 2016. In einem durchschnittlichen Jahr gehen rund 85.000 Kinder in ganz Österreich hinaus in die Kälte, um für bedürftige Kinder in dieser Welt Geld zu sammeln. Jedenfalls hat die Sternsingeraktion drei Effekte. Näheres erfahren wir in dieser Videobotschaft.

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Fastenzeit

Die erste Serie zur Fastenzeit veröffentlichte Pfarrer Martin 2015. Im ersten Teil überlegt er, was Fastenzeit für uns heute bedeutet. Wie man die Vorbereitungszeit auf Ostern gut meistern kann und wie wichtig das in Wahrheit für unsere Gesellschaft ist. Danach geht es unter Anderem um ein Beispiel, wie fasten funktionieren kann – außer durch den Verzicht auf gewisse Speisen – und dass man nicht verzweifeln muss, wenn ein Fastenvorsatz einmal nicht funktioniert.

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Die zweite Serie erschien 2016.

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Ein Jahr des Hl. Josef

Vor rund 150 Jahren, genauer am 8. Dezember 1870, wurde Josef zum Schutzpatron der gesamten katholischen Kirche.

Um dieses Jubiläum zu feiern, hatte Papst Franziskus ein besonderes Jahr ausgerufen – das „Jahr des Hl. Josef“, vom 8. Dezember 2020 bis zum 8. Dezember 2021, das dem Ziehvater Jesu gewidmet war.

Statue des Hl. Josef

Papst Franziskus schrieb in seinem apostolischen Schreiben „Patris corde“ dazu:

„In dieser Krise konnten wir erleben, dass „unser Leben von gewöhnlichen Menschen, – die gewöhnlich vergessen werden – gestaltet und erhalten wird, die weder in den Schlagzeilen der Zeitungen und Zeitschriften noch sonst im Rampenlicht der neuesten Show stehen, die aber heute zweifellos eine bedeutende Seite unserer Geschichte schreiben: Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger, Supermarktangestellte, Reinigungspersonal, Betreuungskräfte, Transporteure, Ordnungskräfte, ehrenamtliche Helfer, Priester, Ordensleute und viele, ja viele andere, die verstanden haben, dass niemand sich allein rettet. […]

Wie viele Menschen üben sich jeden Tag in Geduld und flößen Hoffnung ein und sind darauf bedacht, keine Panik zu verbreiten, sondern Mitverantwortung zu fördern. Wie viele Väter, Mütter, Großväter und Großmütter, Lehrerinnen und Lehrer zeigen unseren Kindern mit kleinen und alltäglichen Gesten, wie sie einer Krise begegnen und sie durchstehen können, indem sie ihre Gewohnheiten anpassen, den Blick aufrichten und zum Gebet anregen.

Wie viele Menschen beten für das Wohl aller, spenden und setzen sich dafür ein. Alle können im heiligen Josef, diesem unauffälligen Mann, diesem Menschen der täglichen, diskreten und verborgenen Gegenwart, einen Fürsprecher, Helfer und Führer in schwierigen Zeiten finden. Der heilige Josef erinnert uns daran, dass all jene, die scheinbar im Verborgenen oder in der „zweiten Reihe“ stehen, in der Heilsgeschichte eine unvergleichliche Hauptrolle spielen. Ihnen allen gebührt Dank und Anerkennung.“

Euer Papst Franziskus

→ Hier finden Sie Hintergrundinformationen und Erklärungen dazu.

Wespen am Marmeladenglas

Im Juli 2020 wandte sich Pfarrer Martin mit einem Brief an die Wiener Zeitung. Er betonte darin die Bedeutung der Kirchen bei der Persönlichkeitsbildung von Kindern und Jugendlichen.


Kind auf Sprungtuch

Das ist eine der Stärken unserer Kirchen: die Motivation, die Kombination von Professionalität und Begeisterung, der Geist des Miteinander und Füreinander.

Tausende junge Leute aus den Pfarren warten schon, um mit energiegeladenen Kindern in die Sommerlager zu fahren. Wochen voller Fantasie, Abenteuer, Kooperation, kreativem Gestalten, Theater und Nachtgeländespiel im dunklen Wald.

So wächst die Persönlichkeit der Kinder. Das alles in einem Rahmen, in dem es keine Gewinner und Verlierer gibt (eine Grundregel der Jungschar). Und am Abend im Ritual alles in Gottes liebende Hände legen können. Nichtreligiös könnte man auch sagen: alles wertfrei anschauen und loslassen. Ebenso ein Verinnerlichen von Dankbarkeit.

 

Es sind die kleinen Dinge, die Kindern helfen, Selbstvertrauen aufzubauen. Dietmar etwa, ein etwas pummeliger Bursch, der in seiner Klasse als der Ungeschickte gilt, traut sich, auf der Slackline den Bach zu überqueren. Anna, ein typisches Stadtmädchen, zuckt zusammen, als Wespen um das Marmeladenglas schwirren. „Komm, setz dich her. Sei cool. Warst du noch nie auf Lager?“, ermuntert sie die achtjährige Lena.

Das innere Ziel leitet durch alle Spiele und Abenteuer: Wir lernen, Verantwortung für die Gemeinschaft zu übernehmen; wir entwickeln Fantasie und testen Grenzen aus; wir brauchen acht Tage lang kein Internet; wir gehen liebevoll und respektvoll miteinander um; wir bewegen die Welt und gestalten sie schöner. Am Ende singen wir: „Es ist schön, solche Freunde zu haben, es ist schön, nicht allein zu sein.“

Danke den tausenden Jungscharleiter/innen, die das alles ermöglichen!

P.S.: Trotz Corona-Zeit konnten wir im Juli 2020 in unserer Pfarre mit 31 Kindern auch in Tagesausflügen das Jungscharleben genießen. Für die Kinder eine einzige Freude, für die Eltern eine große Entlastung.

Pfarrer Martin Rupprecht

Gedanken zur Umwandlung der Hagia Sophia

Liebe türkische Freunde!

(Türkçe çevirisi burada bulunabilir)

Die Politik hat die Hagia Sophia wieder in eine Moschee gewandelt. Das ist ihre Möglichkeit. Es zu beurteilen ist nicht mein Anliegen; ich habe auch kein Recht dazu.

Was mir Sorgen macht, sind die Worte, die dabei verwendet werden. Ein Gotteshaus sollte kein Symbol für Eroberung sein. Einzig ein Symbol für das Gebet und den Frieden. Wir leben nicht mehr in der Zeit vor 500 Jahren. In der Zwischenzeit haben wir die Sklaverei abgeschafft, den Frauen die gleichen Rechte gegeben, die Kinderarbeit verboten, die Rechte eines jeden Menschen festgestellt. Wir haben auch als Religionen dazugelernt.

Gott ist nicht mächtig durch uns, wenn wir etwas erobern. Wir können auch niemanden verpflichten an Gott zu glauben. Nichts können wir erzwingen. Es bleibt ein Geschenk, den Glauben an Gott gefunden zu haben.

Hz. Mevlana Celaledin Rumi sagt: „Hast du die Kaaba nicht im Herzen, dann geh nicht nach Mekka, trägst du nicht das Kreuz im Herzen, dann brauchst du keine Kirche.“

Manche von euch kennen mich: ich bin ein katholischer Priester in Wien. Vor zwanzig Jahren habe ich ein Jahr in Ankara studiert. Ich habe versucht die türkische Sprache zu lernen, um die türkischen Menschen mit ihrer großartigen Kultur besser kennen zu lernen. Wie war ich beeindruckt von der türkischen Gastfreundschaft!

Ich weiß um all die schwierige Geschichte zwischen Christen und Muslimen, und doch glaube ich von Herzen daran, dass Gott uns prüft, ob wir miteinander leben können. Es heißt im erhabenen Koran: „So wetteifert miteinander um das Wohl.“ (2/148) Es kommt also auf das Ergebnis des Glaubens an. Glaube ist nicht ein Wort, sondern eine Tat, eine Lebenshaltung.
Wie wollen wir also in die Zukunft gehen? Wollen wir überhaupt zusammen leben, oder sind wir erst dann zufrieden, wenn der andere erobert ist?

Liebe türkische Geschwister (degerli türk kardeslerim)!

Das macht mich so traurig. Dass das Gebet in der Hagia Sophia ein Symbol der Eroberung ist. Das ist der Grund für die Angst aller Christen. Müssen wir Angst voreinander haben? In Eurem verehrten Koran beginnt jede Sure mit dem bismillahirrahmanirrahim. Der Ruf nach Erbarmen und Barmherzigkeit.

Ich bitte euch also: Wenn ihr in der Hagia Sophia betet, dann betet für den Frieden; dann betet, dass wir Alle an ein Zusammenleben zwischen Christen und Muslimen glauben können. Dass wir alle zusammen eine neue Sprache des Miteinanders lernen, dass Gott uns einen gemeinsamen Weg zeigen möge. Nur so werden wir Seine Größe verstehen. Gott ist größer als unser Denken. Amen.

Pfarrer Martin Rupprecht


 Anbei der Text in türkischer Sprache als Videobotschaft unseres Pfarrers Martin Rupprecht:

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Ayasofya’yı Dönüştürme Üzerine Düşünceler

Beni kaygılandıran bir ibadet mekanının fetih sembolü olarak kullanılmasıdır. İbadet yerleri dua, barış ve huzurun sembolüdür. 500 yıl önce değil modern çağda yaşıyoruz. Bu güne dek kadınlara eşit haklar verildi. Kölelik kaldırıldı. Çocukların çalıştırılması yasaklandı. Kişilik haklarının korunması kararlaştırıldı. Dini olarak da fetihciliğin doğru olmadığını, fethedince tanrının güç kazanmadığını, dinde zorlama olmadığını bilakis imanın bir hidayet vesilesi olduğunu öğrendik. Hz. Mevlana’nın “Akıl Mekke’ye gidecek deve ararken kalp çoktan Kâbe’yi tavaf eder.’’ dediği gibi kalbinde Kabe olmayanın hacca gitmeye ve kalbinde haç olmayanın kiliseye gitmeye ihtiyacı yoktur.

Tarihteki Hıristiyan Müslüman çatışmasını çok iyi biliyorum. Ama yine de tanrının bizi bir arada nasıl yaşayabildiğimizi görmek için imtihan ettiğine içtenlikle inanıyorum.

Yüce Kur’an’da şöyle diyor: „Herkesin yüzünü ona doğru çevirdiği bir yönü vardır. Öyleyse hayırlarda yarışın. Nerede olursanız olun, Allah sizin hepinizi bir araya getirecektir. Şüphesiz Allah her şeye kadirdir. “ (2/148) Yani imanın sonucuna bağlı. İman sözde değildir. Iman, bir eylem ve yaşam biçimidir. Öyleyse gelecek için ne yapmak istiyoruz? Birlikte yaşamak mı yoksa diğerini fethetmekle mi mutlu olacağız?

Saygıdeğer Türk Kardeşlerim!

Ayasofya’nın ibadet, barış yerine bir fetih sembolü olarak kullanılması beni çok üzüyor. Hıristiyan dünyasının korkmasının da nedeni budur. Birbirimizden korkmak zorunda mıyız? Kur’anda her sure merhamet ve rahmet çağrısı olan besmele ile başlar. İslam isminden de anlaşılacağı üzere fetih değil barış dinidir. Bunun nasıl olduğunu onun peygamberi gayri Müslimlerle bir arada yaşayarak gösterdi. Sizin de Ayasofya’da barış için dua etmenizi rica ediyorum. Müslüman ve Hıristiyanların bir arada barış içinde yaşamalarına dua etmenizi rica ediyorum. Bir arada yaşayabileceğimiz ortak bir dili konuşmamız onun büyüklüğündendir. O düşündüğümüzden bile daha büyüktür. Amin.

23 Temmuz 2020

Rahip Martin Rupprecht

www.pfarreburjan.at;     E-Mail   

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Eucharistische Anbetung

Was ist eucharistische Anbetung?

Monstranz

Wenn wir beten, treten wir mit Gott in Beziehung und teilen Ihm unsere Freuden und Sorgen mit. Die eucharistische Anbetung ist eine Form dieses In-Beziehung-Tretens mit Gott.

Wir glauben, dass Jesus Christus selbst im eucharistischen Brot, das in der Monstranz gezeigt wird, gegenwärtig ist. Beim letzten Abendmahl, als Er das Brot brach, sagte er: „Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird“. So ist Er selbst verborgen und doch sichtbar da.

Eucharistische Anbetung setzt also fort, was wir in der Eucharistie gemeinsam gefeiert haben.


Sie suchen Stille? Sie wollen Anbetung halten?

  • Die Rudolfsheimer Kirche ist jeden Freitag bis 21 Uhr dafür geöffnet.

Schauen Sie vorbei!

Die Sorge um den Religionsunterricht und die vielen Kirchenaustritte

Zum Jahrestag der Eröffnung des II. Vatikanischen Konzils am 11. Oktober 1962 wandte sich Pfarrer Martin mit einem Brief an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pfarre Hildegard Burjan. Er macht sich Gedanken über das Verhältnis der Menschen zur Zugehörigkeit zur Gemeinschaft und über den Religionsunterricht.


Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unserer Pfarre Hildegard Burjan!

Heute, am Jahrestag der Eröffnung des 2. Vatikanischen Konzils 1962, drängt es mich euch zu schreiben. Gleichzeitig findet in diesen Wochen in Rom die Amazonien-Synode statt. Papst Franziskus hat viele kirchliche Vertreter und Vertreterinnen des Amazonasgebiets in Südamerika und Fachleute aus der ganzen Welt gerufen, über die Ökologie dieses so wichtigen Gebietes und über das christliche Wirken dort nachzudenken und Entscheidungen zu treffen. Ich bitte euch, betet dafür!

Im Wissen um die Auswirkungen auf das Klima, habe ich trotzdem dieses Jahr drei Reisen unternommen: nach Pakistan, Äthiopien und Tansania. Eine Beobachtung hat mich besonders ermutigt: In all diesen Ländern ist die katholische Kirche eine der konstruktivsten und innovativsten Kräfte. Überall werden katholische Schulen gebaut; mit Disziplin und Tatkraft wird Bildung verbreitet. Für alle Kinder unabhängig ihrer Religion.

Zurück in Österreich fühle ich Freude und großen Schmerz zugleich. Da ist einerseits ein hohes Maß an Engagement in der Pfarrgemeinde und andererseits eine fehlende Solidarität innerhalb der Kirche. Auf zwei Themen möchte ich dabei aufmerksam machen: die Lage des Religionsunterrichts und die dramatischen Kirchenaustritte.

Wir sind in der glücklichen Lage, dass Religionsunterricht in der Schule ermöglicht wird. Bei den vielen Religionslehrer/innen, die ich kenne, kann ich nur staunen über deren Engagement und gleichzeitig die Mühe, der sie ausgesetzt sind. Weil immer weniger Kinder den Religionsunterricht besuchen, fehlen aber die Stunden. Darum sind viele Religionslehrer/innen an drei, vier und fünf Schulen gleichzeitig tätig. Ein Wahnsinn! Es ist kaum möglich, sich noch in den Lehrkörper einzubringen, geschweige denn, eine Kirche zu besuchen. Dazu bräuchte es eine zweite Stunde oder Vorbereitung mit der Pfarre. Das geht aber nicht bei fünf Standorten.

Es schmerzt mich außerordentlich, dass sogar katholische Familien ihre Kinder vom Unterricht abmelden. Ich bitte euch alle, darüber zu sprechen. Wenn schon diese Solidarität innerhalb einer Pfarrgemeinde fehlt, wie soll sich dann etwas aufbauen? Wie können Kinder auf die Erstkommunion oder Firmung vorbereitet werden, wenn dieses Gut des Unterrichts nicht angenommen wird? Noch nie habe ich Bedingungen für diese Vorbereitungen gestellt, aber heute muss ich darauf hinweisen, dass beide Sakramentsvorbereitungen nur dann möglich sind, wenn die Kinder – auch im Jahr davor – am Unterricht teilgenommen haben.

Der nächste schmerzliche Punkt ist der Kirchenaustritt. In unserer Pfarre haben wir ca. 250 Austritte im Jahr. Seit unserer Pfarrgründung vor zweieinhalb Jahren haben wir 601 Gemeindemitglieder weniger. Das ist eine ganze Pfarre auf dem Land. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, dann können wir in sieben Jahren die nächste Kirchenschließung vornehmen. Sollen wir ausknobeln, welche unserer drei Kirchen das sein wird? Erstaunlich dabei ist, dass bei fast jeder zweiten Taufe ein/e ausgetretene/r Katholik/in Taufpate sein möchte. Wie soll das gehen? Ihr bemerkt, dass mich das ziemlich schmerzt.

Kirche ist die Gemeinschaft der Getauften. Wenn ich das sage, denke ich an das Wort von Konrad Adenauer (dem früheren Bundeskanzler von Deutschland): „Alle Menschen gern zu haben, ist einfach. Das Problem ist der blöde Kerl von nebenan.“ Ja, auch in der Kirche gibt es immer den „blöden Kerl“. Immer ist einer da, der etwas anderes denkt, spricht und tut als das, wovon ich überzeugt bin. Kann ich also bei dieser Gemeinschaft dabei sein, die nicht zu 100 %  das tut, was ich mir denke?! Viele fordern Meinungsfreiheit, aber lassen für die Kirche nur das gelten, was ihnen angenehm ist. Die Botschaft Jesu ist aber nicht immer bequem. Sie ist voller Ideal, Vision und Tiefe, die sich nicht sofort verstehen lässt.

Große Gestalten der Kirche haben nie den angenehmen Weg gesucht. Ein heiliger Johannes Don Bosco: Lest einmal seine Lebensgeschichte. Auf Google schnell zu finden. Mühselig hat er begonnen. Heutzutage ist seine Gemeinschaft der Salesianer/innen eine der größten der Kirche. Spielplatz, Schule, Gebet. Das ist sein Motto für alle Kinder dieser Welt. Eine Mutter Teresa. Keinen Tag hat sie ohne Hl. Messe gelebt. Daraus ihre Kraft geschöpft und ihre Begegnung mit Jesus gefunden. Als ich dieses Jahr in Äthiopien ihre Häuser besucht habe, da habe ich vieles in meinem Leben bitter bereut: Wie bequem ich lebe und viele meiner Lieblosigkeiten stechen mir ins Herz. Was wäre die Welt ohne diese Heilige?! Wie gelingt es diesen Schwestern, in der ärgsten Not auszuhalten? Fragt einmal Christl, Kira oder Sascha, die mit mir waren.

Es ist kein Problem, Gründe für einen Kirchenaustritt zu finden. Eine Million Argumente können angeführt werden. Die Schlagzeilen bieten genügend Futter dazu. Wie gegen einen unbeliebten Menschen kannst du Tag und Nacht herziehen. Eine Mutter Teresa würde aber den einen Punkt der Würde und der Liebenswürdigkeit darin finden und an ihn glauben und daran, dass Gottes Geist wirkt. Mit ihm und durch ihn.

Heute habe ich um 13 Uhr vier Kinder von der Schule zum Erstkommunionsunterricht abgeholt, während alle Anderen heimgegangen sind. Eines davon fragt noch: „Wohin geht ihr?“ und voller Stolz antwortete der 9-jährige Mark: „Wir gehen Kirche. Wir bekommen Erstkommunion.“

In dieser Freude und Überzeugung der Erstkommunionkinder, dass uns Jesus etwas gibt, nämlich sich selber in der Gemeinschaft (Kommunion) der Kirche, hoffe ich auf euer Verständnis, euer Vertrauen und Euren Mut,

Euer Pfarrer Martin Rupprecht

Nun hat die Kirche ihre Tiara endgültig abgelegt

Vom 21. bis 24. Februar 2019 berieten 190 Bischöfe und Ordensobere über den Skandal des Missbrauchs in der Kirche. Es gab Zeugnisse von Opfern, Referate, Beratungen in Arbeitsgruppen, einen Bußgottesdienst, bei dem das Versagen der Kirche eingeräumt wurde, und einige konkrete Ansagen des Papstes, was nun weiter zu geschehen habe. Pfarrer Martin analysiert die Folgen.


Liebe Gemeinde!

Als katholischer Priester kenne ich das Denken, das Gehabe, die Verhaltensweisen von Klerikern zur Genüge. Ausgelöst durch ihre tiefe Schuld des Missbrauchs von Kindern, Frauen und Schutzbefohlenen, sowie deren Vertuschung, hat die Kirche aber nun mit Papst Franziskus zu einer neuen Art des Miteinanders und Füreinanders gefunden.

Der von Papst Franziskus einberufene Gipfel über Missbrauch und Kinderschutz hat sich professionell und selbstkritisch dem Thema gewidmet. Dabei waren alle gemeinsamen Sitzungen live zu verfolgen.

Pfarrer Martin Rupprecht

Auch das eine neue transparente, ehrliche Art des ebenbürtigen Umgangs. Opfer, die vor dem Papst und seinen Kardinälen diese kritisieren, hinterfragen, Forderungen an die Kirche stellen – ein wirkliches Novum. Die Aura der Unantastbarkeit, der Unnahbarkeit ist vorbei und dahinter kann und will die Kirche auch nicht mehr zurück.

Vor Ort spüren wir diesen neuen Stil, dieses Anrecht auf Transparenz und Gleichheit. Als ich vor 20 Jahren meinen Heimatbischof in Deutschland besuchen wollte, da teilte mir sein Büro mit, dass es für einen gewöhnlichen Priester nicht üblich sei, den Bischof zu besuchen. Was für ein Zusammenbruch einer Fürstbischöflichen Zeit! Gott sei Dank! Auch für die Kirche gilt: Die Monarchie ist vorbei.

Ich bin zuversichtlich. Mit der Aufarbeitung der Vergangenheit können wir uns wieder unserem „Kerngeschäft“ zuwenden, wenn es mir erlaubt sei, so salopp zu formulieren. Auch Kirchenkritiker*innen müssen eingestehen, dass in den Pfarren unseres Landes ein hohes und höchstes Engagement zum Wohle der Allgemeinheit geschieht. Dass, von christlichem Anspruch angetrieben, Tausende Menschen Heilendes tun und empfangen. 

Es bleibt die Aufgabe, die schweren Sünden und deren Folgen zu tragen. Die Sätze von Franziskus: „Opfer haben in jeder Hinsicht Vorrang“ und „Wir wollen, dass die Kirche für Kinder absolut sicher ist“ sind keine Worthülsen, sondern echtes Bekenntnis. Davon bin ich überzeugt, und daher habe ich einen Brief an meine Pfarrgemeinde geschrieben.

In dankbarer Verbundenheit
Ihr Pfarrer Martin Rupprecht

Der Sarg und ich

Pfarrer Martin ist einer jener Priester, die Sozialbegräbnisse auf dem Wiener Zentralfriedhof halten. Er beschreibt, wie diese ablaufen und macht sich so seine Gedanken dazu.


Liebe Gemeinde!

Täglich um 8.10 Uhr beginnen auf dem Wiener Zentralfriedhof die Sozialbegräbnisse. Das sind jene, für deren Kosten niemand aufgekommen ist, und die jetzt von der Stadt Wien übernommen werden. Im Volksmund sagen wir „Armenbegräbnisse“ dazu. Meist sind es vier: zwei um 8.10 Uhr, zwei um 8.20 Uhr.

Bei zirka der Hälfte handelt es sich um Menschen mit christlichem Glaubensbekenntnis. In den allermeisten Fällen kommen keine Angehörigen, das heißt, dass nur der Kreuzträger und ich in der Halle stehen. Der Orgelspieler spielt zum Ein- und Auszug. Die Zeremonie läuft ab, wie bei jedem anderem Begräbnis. Nichts wird gekürzt, nur die Predigt fällt weg.Ein Sarg in einem offenen Grab

Die Wiener Bestattung führt diese Armenbegräbnisse wie jedes andere durch. Dafür sei ihr an dieser Stelle auch gedankt. Mit Respekt und Würde wird ein jeder Verstorbene hinausbegleitet. Früher gab es noch die „Bet-Frauen“. Pensionistinnen, die ihre Berufung darin sahen, für die zu beten, die niemand haben. Auch diese sind ausgestorben, und so gehe ich alleine vor dem Sarg. Ist der Weg weit, dann geht sich sogar ein Rosenkranz aus: „Jesus, der von den Toten auferstanden ist“.

„Du, der dich nun niemand begleitet. Ich weiß nicht, wer du warst. Ich kenne nur das Datum deiner Geburt und deines Todes. 51 Jahre  liegen dazwischen. Hattest du Familie? Wie bist du gestorben? Einsam? Wird dich jemand vermissen? Das Gebet dieses Tages soll dir gehören. Du wirst nicht allein aufwachen; bist umgeben von den Engeln und Heiligen, die am Throne Gottes schweben. Sie werden dich trösten und dich ins Lichte führen.“  So tröste ich mich und denke an die Mutter, die diesen Menschen geboren hat.

Am Grab angelangt, dann das nächste Gebet: „So spricht der Herr, der dich erschaffen: Fürchte dich nicht, denn ich erlöse dich; ich rufe dich bei deinem Namen: Mein bist du.“ Ich nicke dem Arbeiter zu; er lässt den Sarg hinunter: „Im Wasser und im Hl. Geist wurdest du getauft. Der Herr vollende an dir, was er in der Taufe begonnen hat.“ Das Weihwasser, dann die Erde auf das Holz. Der Segen. Das ewige Licht leuchte ihm. R.i.p.  Am Ende ein Nicken. Ein Trost. Bei Gott bist du nicht mehr allein.

Pfarrer Martin Rupprecht