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Mit Klugheit durchs Leben

Klug sein, was heißt das wirklich?

Bedeutet „klug sein“ dasselbe wie weise, gescheit oder erfahren sein? Mit dieser beispielhaften Aufzählung betreten wir ein beliebtes Wortfeld sinnverwandter Wörter, um die Bedeutungsunterschiede zwischen Synonyma, also zwischen quasi gleichbedeutenden Wörtern, klar zu machen. Doch bleiben wir bei der Klugheit, die als erste und oberste unter den vier Kardinaltugenden genannt wird; sie steht – wie Gelehrte meist annehmen – über der Gerechtigkeit, Tapferkeit und Mäßigung.

Erst wer klug ist, kann in seinem Leben auch gerecht, maßvoll und tapfer sein; die Klugheit lenkt und sie schenkt dem Menschen jenes Licht, um die Wahrheiten zu sehen und diese auch zu tun. Die Klugheit ist also eine geistige Fähigkeit in uns, die wir erlernen und einüben können, und die darüber wacht, dass wir in konkreten Fällen unseres Lebens angemessen entscheiden und vorausschauend handeln.

Die Bibel bietet uns genügend Beispiele kluger Menschen: So z.B. ist Salomo im Alten Testament das Idealbild eines klugen Mannes, der bei seinem Antritt als König seinen Herrn nicht um langes Leben, nicht um Reichtum oder um den Tod seiner Feinde bittet, sondern um ein „hörendes Herz, damit er das Gute vom Bösen zu unterscheiden versteht“ (1 Kö, 3, 9f.). Und er regiert bekanntlich mit einem weisen und verständigen Herzen.

Geht es um die Klugheit, dann erinnern wir uns vor allem an die Erzählung im Neuen Testament von den zehn Jungfrauen, die dem Bräutigam mit ihren Lampen in der Nacht entgegengehen. Allerdings verspätet sich der Bräutigam. Fünf der Jungfrauen waren vorausschauend klug genug und brachten genügend Öl als Reserve in ihren Krügen mit, um die Lampen jederzeit am Brennen zu halten. Die anderen fünf Jungfrauen waren nur mit den Lampen gekommen, sie mussten sich also nach dem Ruf, dass der Bräutigam komme, erst nachträglich mehr Öl von den Händlern verschaffen – und so versäumten sie den Einzug zum Hochzeitsfest; sie waren töricht, sorgten also nicht vor und standen schließlich vor verschlossenen Toren (vgl. Mt 25, 1-13). Am Schluss dieser Erzählung erhebt sich der mahnende Ruf zur Wachsamkeit und steten Bereitschaft: „Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde“, wann Er am Ende kommen wird (Mt 25, 13).

Klug sind wir also dann, wenn wir in unserem Leben gute Entscheidungen und gesicherte Vorsorge treffen, und jeweils so vorsorgen, wie es der Mann in der Bibel vorbildlich tut, der sein Haus nicht auf Sand, sondern auf stabile Felsen baut (Mt 7, 24-27); oder so gerüstet sein wie die klugen Jungfrauen, die genug Öl auf Vorrat für den hochzeitlichen Empfang mitgebracht haben. Zum „Klug sein“ gehört ein hohes Maß an eigener und fremder Erfahrung, die wir im Laufe unseres Lebens aufmerksam sammeln können.

Schließlich geht es ja auch darum, seine eigene Vergänglichkeit nicht zu verdrängen, wie schon der Psalmist betend bekennt und damit mahnt: Gott möge uns lehren zu bedenken, dass wir an unserem Lebensende sterben müssen und mit diesem Gedanken mögen wir klug werden, wie es im Psalm heißt: „Unsere Tage zu zählen lehre uns! Dann gewinnen wir ein weises Herz“, ein Herz voll Klugheit also (Ps 90, 12).

H.T.

Feriengebet

Das braucht seine Zeit,
bis die Tage den anderen Rhythmus lernen,
und langsam im Takt der Muse schwingen.

Das braucht seine Zeit,
bis die Alltagssorgen zur Ruhe finden,
die Seele sich weitet und frei wird
vom Staub des Jahres.

Hilf mir in diese andere Zeit Gott,
lehre mich die Freude und den frischen Blick auf das Schöne.
Den Wind will ich spüren und die Luft will ich schmecken.
Dein Lachen will ich hören, deinen Klang und in alledem deine Stille.

Carola Moosbach

Die Pfarre Hildegard Burjan wünscht Ihnen erholsamen Urlaub und schöne Ferien!

Zum Jahrestag meiner Priesterweihe

Anlässlich des Jahrestags seiner Priesterweihe schrieb Pfarrer Martin im Juni 2021 einen Brief an Freunde und Gönner der Stiftung „Jugend fördern – Grenzen überspringen“.


Liebe Freunde,

Am Sonntag, 27. Juni 2021, ist mein 29. Priesterweihetag! Dazu habe ich mir damals das Bibelwort „Mit meinem Gott überspringe ich Mauern“ aus dem Psalm 18,30 ausgesucht. Nach fast drei Jahrzehnten bin ich Gott unendlich dankbar, dass er mich auf diesen Weg gerufen hat. Dieser Weg, der natürlich immer voll ist von Steinen und Mauern, enthält aber auch die ganze Palette der Schöpfung und des menschlichen Glücks.

Pfarrer Martin im Jahr 1992

Anlässlich des 10-jährigen Jahrestages der Priesterweihe habe ich die Stiftung errichtet. Dieses Unternehmen hat mich mit vielen Menschen aus Afrika und Asien zusammengebracht. Deo gratias!

Seit Anfang Mai haben wir nun eine Filiale in Dar es Salaam (Tansania): „Promoting Youth – Crossing Boundaries“. Ein Stipendiat der Stiftung, Alphonce Leonard, hat auf meine Bitte hin eine Kommission gegründet und führt nun mit ihr im ärmsten Teil der Acht-Millionen-Stadt ein Stipendienprogramm durch. Sie besuchen Schulen und lassen sich von der Direktion jene – hauptsächlich Waisenkinder – nennen, die aus Mangel an Schulsachen oder Geld für Essen wegbleiben. Die fünf Mitglieder der Stiftungskommission (alle wohnen selber in diesem ärmsten Teil der Stadt) besuchen die Kinder zuhause oder im Heim und unterstützen sie im Fortlauf des Schuljahres.

25 Kinder aus Volksschulen wurden nun für ein Stipendium von monatlich 20 Euro bestimmt. Der nächste Schritt wird der Besuch bei höheren Schulen und dann bei der Vorbereitung für die Universität sein. Viele begabte Schüler/innen aus dem Armenviertel können sich das notwendige Schulgeld für die höhere Schule nicht leisten. Wie bei Alphonce selbst, ist eine Weiterentwicklung nur mit einem Stipendium möglich. Auch hier will die Kommission noch 10 Student/innen auswählen. Mehr gibt unser jährliches Budget von 10.000 Euro für die Filiale von Dar es Salaam noch nicht her.

Wichtig sind uns zwei Prinzipien:

  1. Das von der Stiftung erhaltene Stipendium ist kein Almosen für arme Menschen, sondern die Möglichkeit der Ausbildung. Jedem jungen Menschen steht dieses Recht zu. Aus diesem Grund vermeiden wir auch die Patenschaft zu konkreten Kindern. 
  2. Durch die Annahme darf keine neue Abhängigkeit entstehen. Der junge Mensch, der das Stipendium annimmt, soll nicht das Gefühl haben, dass er jetzt einer bestimmten Person lebenslang hörig sein muss. Wenn er später als Dank einen eigenen Beitrag in den Fonds der Stiftung einzahlt, dann als einen persönlichen Impuls für die Förderung anderer Jugendlicher. Unsere Vision ist die Hilfe zur Selbsthilfe.

Im Anhang sende ich euch den Jahresbericht 2020, die Darstellung der Idee von Dar es Salaam und die Übersicht über alle Unterstützungen seit 2002.

Natürlich freue ich mich, wenn jemand für ein oder zwei Kinder ein monatliches Stipendium übernimmt.

Mit der Bitte um euer Gebet
Euer Martin Rupprecht

www.stiftungjugendfoerdern.de 

Der Taufname

Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein (Jesaja 43,1)

Die Eltern geben dem Kind den Vornamen und sind dafür verantwortlich. Das Kind muss mit diesem Namen sein ganzes Leben lang leben.

Eine Entscheidungshilfe bei der Namenssuche kann ein anderer Mensch oder auch ein Heiliger sein, der für Sie eine besondere Bedeutung hat. Oder man setzt eine Familientradition fort. Der Name steht stellvertretend für das, was Eltern ihrem Kind wünschen.

Man kann auch einem Kind mehrere Namen geben. Bei der Taufe besteht die Möglichkeit, einen zusätzlichen Taufnamen zu vergeben. Dieser hat offiziell keine Bedeutung, da er nicht in der Geburtsurkunde, sondern nur im Taufschein aufscheint.

Es ist eine alte christliche Tradition, dem Kind als Taufname den Namen eines oder einer offiziellen Heiligen zu geben. Die Verehrung von tugendhaften Menschen als nachahmenswerte Vorbilder gab es schon in der jungen Kirche der ersten Jahrhunderte. Märtyrer und Glaubenszeugen wurden bereits in frühchristlicher Zeit als Patrone für Kirchen benannt. Man verehrte sie als Vorbilder im Glauben sowie als Fürsprecher bei Gott.

In der Absicht, auch den Menschen unter den Schutz und die Fürsprache eines Heiligen zu stellen, wurde es zur Zeit der Kirchenväter im 3./4. Jahrhundert Sitte, Kindern Namen von Heiligen zu geben. Ab dem späten Mittelalter verstärkte sich die Tradition, den Namenstag als besonderen Tag des Schutzpatrons feierlich zu begehen.

In katholischen Ländern ist es auch Brauch, den Namen des Taufpaten bzw. der Taufpatin als zweiten Taufnamen zu wählen. Damit soll die geistliche Verbindung vom Paten zum Täufling noch deutlicher werden. Die Aufgabe wird in der Frage sichtbar, die am Anfang der Tauffeier gestellt wird: „Lieber Pate, die Eltern haben Sie gebeten, das Patenamt zu übernehmen. Auf ihre Weise sollen Sie mithelfen, dass aus diesem Kind ein guter Christ wird. Sind Sie dazu bereit?“

Pfarrer Martin Rupprecht

Mit Tugenden leben

Tugenden gibt es viele, aber kennt man sie heute noch?

Denkt man an Tugenden, geht es grob gesprochen um positive menschliche Charakter-Eigenschaften, die Gutes verwirklichen und deshalb erstrebenswert sind.

Ein Mensch ist dann „tugendhaft“, wenn er sich redlich bemüht und darauf bedacht ist, das zu tun, was lobenswert ist; diese Haltung und das daraus Getane dürfen in der Folge „Tugenden“ genannt werden.

Es sind rühmliche Eigenschaften und Handlungen, die uns selbst und unseren Nächsten in erfreulicher Weise zugutekommen. Letztlich geht es dabei um die Nächstenliebe, neben der Gottesliebe unser wichtigstes Gebot.

Wenn die sprachliche Herleitung des Wortes Tugend vom Zeitwort „taugen“ zutrifft, dann geht es in der Tugend darum, alles das zu tun, was brauchbar, geeignet und nützlich ist, was also „taugt“. Erst unter christlichem Einfluss im Mittelalter wird dem Tugendbegriff ein „sittlicher Sinn“ zugeschrieben und als Gegensatz zum Laster gesehen. Also sind die durch Bemühen erworbenen Tugenden wichtig zur Führung eines sittlich vollkommenen Lebens.

Tugenden | Marc Pascual, Pixabay

Oft hört man auch heute noch die sich reimende Redewendung, „die Jugend habe bzw. kenne keine Tugend“, weil die Jungen allzu rasch dazu bereit wären, sich vor allem über moralische Bedenken hinwegzusetzen. Doch in Wirklichkeit ist es so, dass die Jugend in ihrer Entwicklung neue Ideen sucht und daher ihre eigenen Wege wandeln will. Erfreulich ist dabei, dass sie sehr oft tatsächlich ihre eigenen „Ideale“ und Tugenden findet, so z.B. wenn sie zurzeit aktuell für den Umwelt- und Klimaschutz eintritt.

Mit jeder guten Tat lässt sich eine nützliche Tugend verwirklichen, und deren gibt es viele: Wir kennen die christlichen Tugenden aus den zehn Geboten (vgl. Ex 20,1-17) oder in den Seligpreisungen (Mt 5,1-11; Lk 6,20-26), wir wissen um die so genannten „himmlischen Tugenden“, die unser Zusammenleben fördern wie Demut, Milde, Geduld, Wohlwollen, Fleiß u.a., auch überlieferte bürgerliche und ritterliche Tugenden sind bekannt, aber auch wissenschaftliche Tugenden wie Sachlichkeit, Ehrlichkeit und kluges Abwägen, und allen voran stehen natürlich in der groben Aufzählung die drei von Gott geschenkten Tugenden des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe.

Schon die Griechen sahen mit Aristoteles (†322 v.Chr.) in der Tugend eine Haltung, die durch Einüben erworben und zu einer verlässlichen Gewohnheit werden konnte. Ein tugendhafter Mensch vermochte daher, indem er klug, tapfer, mäßig und gerecht lebte (Kardinaltugenden), seine Leidenschaften entsprechend erfolgreich zu kultivieren.

Teilweise daran anknüpfend ruft uns Petrus in seinem 2. Brief dazu auf, allen Eifer daran zu setzen, mit unserem christlichen Glauben die Tugend zu verbinden und damit „die Erkenntnis, … die Selbstbeherrschung, … die Ausdauer, … die Frömmigkeit, … die Brüderlichkeit“ und mit ihr „die Liebe“ (2 Petr 1,5f.). Nicht minder eindringlich erläutert der Apostel Paulus, was er unter Tugend versteht und was daran lobenswert ist, nämlich „wahrhaft, edel, recht, lauter, liebenswert, ansprechend“ zu leben, und diese christlichen Grundhaltungen sollen wir ernsthaft bedenken (Phil 4,8).

Mit Tugenden zu leben ist also eine Aufforderung, der wir gewissenhaft nachkommen sollen, denn ohne Tugenden kann das Leben in unserer Gemeinschaft wohl nur unerträglich sein.

H.T.

Ars Moriendi

Die Kunst des (guten) Sterbens

Vier Tage lang, länger als ursprünglich vorgesehen, durfte ich im Zuge einer Kontroll-Untersuchung im Spital liegen und dabei u.a. über Leben, Sterben und Tod nachdenken. Bewusst wurden mir diese „endzeitlichen Gedanken“ in diesen bitteren Zeiten der Pandemie, vor allem als ich erfuhr, dass auch in diesem Hause Menschen an Corona erkrankt daniederliegen, in der Intensivstation betreut werden und vielleicht je nach Schwere der Krankheit dem Tod nahe sind. Welche Gedanken gehen uns durch den Kopf, wenn uns der Tod wirklich nahe ist?

Im späten Mittelalter entstand eine eigene Gattung der „Erbauungsliteratur“, die die Menschen, damals von Seuchen wie der Pest, von Hunger und Krieg umgeben, auf ein gutes Ende ihres Lebens durch einen heilsamen Tod vorbereiten sollte. Diese so genannten „Sterbebüchlein“ der ARS MORIENDI waren also dazu gedacht, den Menschen die Angst vor dem Tod zu nehmen und auf ein möglichst gut erfasstes Sterben vorzubereiten. Eigentlich sollten wir vom Anfang unseres Lebens an lernen zu akzeptieren, dass es ein Werden, Sein und Vergehen gibt, und wir sollten daher unser Leben so gestalten, dass wir den von Natur gegebenen Tod ohne Furcht erkennen und annehmen; leider sind wir heute weit von dem entfernt, was Michel de Montaigne (1533–1592) als Philosoph und Humanist damals lehrte: „Philosophieren heißt Sterben lernen“.

Mehr denn je gilt in unseren Tagen durch die weltweit vom Corona-Virus verbreitete Seuche der Satz: „Mitten im Leben sind wir vom Tod umfangen“. So beginnt ein einprägsamer Liedtext von Martin Luther (1524), ein Text, der sich angeblich schon in einem Choral um das Jahr 750 findet. So bedrohlich dieser Satz klingen mag, gibt uns der Text von Lothar Zenetti (1971, im Gotteslob 210) mit dem anschaulichen „Bild vom Weizenkorn“ doch wieder tiefe Hoffnung und nachhaltigen Trost, wenn es dort heißt: Das Weizenkorn muss sterben, weil es sonst allein bleibt, einer lebt vom andern, für sich kann keiner sein, wir leben füreinander – und nur die Liebe zählt. Im Kehrvers des Liedes werden wir schließlich an das „Geheimnis unseres Glaubens“ erinnert: Auf diesen Zuruf hin antworten wir kühn und fast schon widersprüchlich mit „im Tod ist das Leben“!  

Nach dem „Fest des Lichtes und der Hoffnung“, nämlich nach dem Osterfest, kann das Motto voll Zuversicht lauten: „Im Tod ist das Leben“! Den Schrecken des Todes gibt es nach der Auferstehung Jesu für Gläubige in Wahrheit nicht mehr! Der Tod gehört zum Leben, ist Teil des Lebens, und wir sollten uns mit ihm vertraut machen; doch verständlich ist auch, dass wir lieber an das Leben als an den Tod denken. Oft beten wir um eine selige Sterbestunde, jedenfalls immer am Schluss des Ave-Maria, wo es heißt: „Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres Todes“ (früher hieß es „unseres Absterbens“).

Besonders tröstlich und hoffnungsfroh wird der Tod in der Präfation der Messe für Verstorbene gepriesen, und dort heißt es: „… Bedrückt uns auch das Los des sicheren Todes, so tröstet uns doch die Verheißung der künftigen Unsterblichkeit. Denn deinen Gläubigen, o Herr, wird das Leben gewandelt, nicht genommen. Und wenn die Herberge der irdischen Pilgerschaft zerfällt, ist uns im Himmel eine ewige Wohnung bereitet“.

Die ARS MORIENDI des Mittelalters kann auch uns heutige Menschen, die wir zurzeit in der bedrückenden Pandemie leben, aufrichten und helfen – und so möge es ein!

H.T.

Mit Maria durch den Mai

Der Mai ist in der katholischen Kirche der Marienmonat.

Texte liegen im Monat Mai für die persönliche Andacht in unseren Kirchen auf.

Maiandacht – Kindern erklärt

Du kennst Maria als Mutter von Jesus.

Die Bibel erzählt von ihr: Maria hat Ja gesagt zu Gott, als der Engel ihr sagte, dass sie ein Kind bekommen wird. Sie und Josef haben sich gefreut, als Jesus in einem Stall zur Welt gekommen ist. Sie hat sich um das Kind gesorgt und es beschützt. Die Bibel erzählt auch, wie Maria in Panik geraten ist, als sie den 12-jährigen Jesus auf einmal nicht mehr finden konnte auf dem Heimweg von Jerusalem.

Die Bibel erzählt weiter, dass Maria Jesus als Erwachsenen dazu gebracht hat, sein erstes Wunder zu tun und wie traurig es für Maria war, ihn am Kreuz sterben zu sehen. Maria vertraut in allen Lebenslagen auf Gott. 

Der Mai als Marienmonat

Im Mai blüht alles und ist bunt. Blumen und Blüten sind ein Zeichen für Maria. Sie wird als Blume besungen (zum Beispiel im Gotteslob Nr. 524, 2. und 3. Strophe, Nr. 527, Nr. 531 …). Darum feiern wir im Mai besondere Andachten, um Maria zu ehren und an sie zu denken: die Maiandachten. 

Was bedeutet Maria für dich selber/persönlich?  

Eine, die dich beschützt wie ein Schutzengel? 
Eine, die Ja sagt zu Gott und ihm total vertraut? 
Eine, die ein Vorbild ist im Glauben? 
Eine, die für Geborgenheit steht? 
Eine, der du dich anvertrauen kannst wie einer Mama? 
Eine, die …

 

Grußworte von Pfarrer Martin Rupprecht zum islamischen Fastenmonat Ramadan

Liebe muslimische Freunde,

morgen beginnt euer Fastenmonat Ramadan. Der Sultan der Monate! Zu Recht, denn vom Geist dieser Tage wird die übrige Zeit des Jahres geprägt, geformt, mit dem Geist der Selbstdisziplin, der Gastfreundschaft, des Gebets und der Barmherzigkeit durchdrungen. Ich bewundere alle, die das Fasten einhalten.

Das Fasten ist entgegen der menschlichen Logik. Diese sagt: „Es ist besser etwas zu trinken, damit du besser arbeiten kannst“, oder „es ist nicht gut zu hungern, weil du dann deine Aufgaben nicht so gut erledigen kannst“.

Darum lernen wir im Ramadan neu den Dank an den einen Schöpfer des Himmels und der Erde; neu die Barmherzigkeit nicht nur allen Menschen gegenüber, sondern allen Lebewesen und auch der geschaffenen Materie gegenüber.

Das radikale Fasten will uns erneuern. Dieses Jahr kommt noch ein weiterer Verzicht hinzu: Wegen der Corona Pandemie muss in der Türkei das Teravi-Gebet zu Hause verrichtet werden. Was für ein Schmerz! Viele können das nicht verstehen. Aber alles, was uns Gott gibt, den Ramadan und die Einschränkungen, alles soll uns helfen, dass wir wachsen im Gebet und in der Liebe zum Mitmenschen.

In meinem Abendgebet als christlicher Priester will ich täglich für euch beten. Ich danke euch für euer Fasten und wünsche euch einen gesegneten Ramadan!

Pfarrer Martin Rupprecht, Wien

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Papaz Martin Rupprecht tarafindan Müslümanlara Ramazan mesaji

Sevgili Müslüman dostlarım,

Ramazan ayınız yarın başlıyor ve Ramazan, ayların Sultanıdır! Haklı olarak,çünkü yılın geri kalanı bu günlerin ruhu ile şekillenir. Şekillenen bu ruh , öz disiplin, misafirperverlik, dua ve merhamet ruhu ile aşılanır. Ben oruç tutan herkese hayranlık duyuyorum.

Fakat oruç, insan mantığına ters geliyor ve şöyle diyor : „Daha iyi çalışabilmek için biraz su içmek daha iyidir“ yada „Aç kalmak iyi değil, çünkü görevlerini tam anlamıyla yerine getiremezsin.”

Bu mübarek ibadet, insan nefsine ağır geliyor ama bizi ilahi iradeye yaklaştırıyor ve bize ne olduğumuzu gösteriyor ; Yaradan’ın armağanlarına bağlı bir insan, yaratıcısının iradesine teslim olmuş bir kul.

Bu nedenle Ramazan ayında tüm alemlerin Yaratıcısına şükretmeyi yeniden öğreniyoruz. Rabbin merhameti, sadece tüm insanlığa değil, tüm canlılara ve hatta tüm yaratılmışlara…

Mübarek oruç bizi yenilemek istiyor. Bu yıl bir feragat daha var: Korona salgını nedeniyle, Teravih namazlarının Türkiye’de evlerde kılınması gerekiyor. Ne büyük bir kayıp! Çoğu kişi bunu anlayamaz. Ama Tanrı bize Ramazan ve kısıtlamalar verdi. Bunlar bizim ; insanlığa, ahlaka,kardeşlerimizle sevgi içinde büyümemize ve yaşamamıza, kısacası herşeyimize yardım etmelidir.

Bir Hıristiyan papaz olarak, sizin için, akşam dualarımda her gün dua etmek istiyorum!! Oruç tuttuğunuz için çok teşekkür ediyorum! Ramazan ayı hepinize mübarek olsun.

Papaz Martin Rupprecht, Viyana

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Vergebung

Vergebung ist ein persönlicher Akt, der zu innerseelischer Freiheit führt und so bedeutend ist, dass er als Bitte im Vaterunser ausgesprochen wird: „Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern“!

Diese menschliche Fähigkeit zur Vergebung erbitten wir, weil sie die Voraussetzung zur Versöhnung und zu einem friedvollen Zusammenleben darstellt.

Es ist nicht immer leicht, jemandem eine Schuld zu erlassen und danach nicht mehr nachtragend zu sein. Einer Person, die etwas falsch gemacht hat, nicht mehr böse sein, fördert das seelische Wohlbefinden, weil dadurch ein erlittenes Unrecht aufgehoben und wiedergutgemacht wird. Jemandem zu vergeben ist gleichsam ein Sieg über sich selbst.

Vergeben wird oft mit „verzeihen“ gleichbedeutend verwendet, weil es einen Weg mit einzelnen Schritten vorgibt: Dieser Weg führt vom freundlichen Ansprechen des beleidigenden Menschen hin zum klärenden Verstehen, das in einem gegenseitigen Anerkennen mündet und schließlich im Verzeihen und erfreulichen Wiedergutmachen endet. Solch ein für beide Seiten befreiendes Ende ist ein wunderbares Ergebnis, das innere Freuden auslösen kann.

Die Bibel ist voll von Berichten über Ereignisse der Vergebung. Ein berührendes Beispiel über die „Pflicht zur Vergebung“ erzählt Jesus in der Parabel vom milden König und seinem unbarmherzigen Knecht (Mt 18, 21-35).  Mit der Vergebung begibt sich Jesus selbst in eine kritische Situation, wenn er den Menschen ihre Sünden vergibt, was ihm von Seiten der Schriftgelehrten als Gotteslästerung ausgelegt wird (vgl. Mk 2, 5f.). Doch diese seine Vollmacht bestätigt Jesus damit, indem er zum Beweis für die seelische Entlastung den Gelähmten dann doch auch physisch heilt, so dass dieser für alle sichtbar aufstehen und sein Bett heimtragen kann (Mk 2, 10f.). Dies ist eines von vielen Beispielen, die uns dazu bewegen sollen, den Mitmenschen ihre Verfehlungen nachzusehen und zu vergeben, weil nur dann Gott auch uns unsere Verfehlungen vergeben wird (vgl. Mt 6, 14f.).

Ehrliche Vergebung geschieht ohne daran geknüpfte Bedingungen, sie vollzieht sich frei ohne Rücksicht auf Undank oder auf die Gefahr hin, dass die gewollte Versöhnung scheitern könnte. Nichts soll das Vergeben daran hindern, die geschwisterliche Beziehung wiederherzustellen. Schon das Buch Jesus Sirach geht intensiv ein auf das gute Wort und Handeln der Menschen zur rechten Zeit, zeigt die schlimmen Folgen von Streit und empfiehlt eindringlich auch dessen möglichst rasche Beilegung durch Vergebung (vgl. Sir 18, 15-29 und 28, 2f.). Voll Vertrauen wendet sich der Psalmist an den gütigen Gott, wenn er sagt: „… tilge meine Frevel nach deinem reichen Erbarmen!“ (Ps 51, 3) und bekundet zugleich seinen unerschütterlichen Glauben an den barmherzigen Gott: „Denn du, mein Herr, bist gut und bereit zu vergeben“ (Ps 86, 5), „bei dir ist Vergebung, damit man in Ehrfurcht dir dient“ (Ps 130, 4).

Die vorösterliche Bußzeit ist bestens dazu geeignet, unter den vielen Möglichkeiten der Umkehr auch über „das Vergeben“ meditierend nachzudenken. Aufrichtige Vergebung macht nämlich frei und erhöht die Freude auf das Hochfest der Auferstehung, auf das wir gut vorbereitet zugehen mögen.

H.T.