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Gott hat dir etwas anvertraut. Mach was draus!

Dr. Christoph BenkeWas machen wir aus dem uns von Gott Anvertrauten? Das war die Frage, die Dr. Christoph Benke in seiner Predigt am 33. Sonntag im Jahreskreis der Gemeinde in Schönbrunn-Vorpark stellte.


Jeder Beruf hat seine Begriffe. So spricht auch die Finanzwelt ihre eigene Sprache. Dort gibt es etwa die Anleger: Menschen, die Geld zur Verfügung haben. Sie möchten das Kapital einsetzen und so vermehren. Dabei gibt es ein höheres und ein geringeres Anlegerrisiko. Das Geldinstitut ist verpflichtet, darüber zu informieren. Welcher Anleger-Typ sind Sie? Risikofreudig? Oder eher vorsichtig-abwartend – „konservativ“?

Im Evangelium dieses Sonntags gibt es zwei Typen. Der eine erkennt die Verantwortung. Es wird ihm ein Vermögen anvertraut. Er sieht die Chance und wagt etwas. Zu diesem Typ zählen die beiden Diener, die jeweils etwas dazugewonnen haben.

Der andere Typ ist der dritte Diener. Er vergräbt, dass ihm anvertraute Geld. Was mag ihn dazu bewogen haben? War er allzu vorsichtig? Wollte er das Anlegerrisiko erst gar nicht aushalten? War er einfach faul? Später rechtfertigt er sich, er hätte aus Angst so gehandelt (Mt 25,25). Vielleicht hat er nicht begriffen, was jetzt von ihm gefordert ist und was ihm keiner abnehmen kann: ein Schritt in die Verantwortung, ein Schritt ins Leben.

Dabei hätte es ihm geholfen, das Kapital, die Talente genauer anzuschauen. Denn der Mann, der auf Reisen geht, ist Gott selbst. Das Silbergeld ist das Angebot, das Gott uns macht: Jesus Christus und seine Botschaft. Das ist die Gabe, uns anvertraut. Die Abrechnung samt Belohnung und Bestrafung bezieht sich dann darauf, ob und wie sich jemand Jesus Christus öffnet oder verweigert.

Damit ist auch gesagt: ‚Ja, es gibt ein Anlegerrisiko. Du bist gefordert, bring Dich ins Spiel! Mach mit Deinem Christsein ernst. Und wenn Du Dir eine Ausrede überlegst, dann lass Dir eine bessere einfallen als die aus Angst. Gott setzt auf Dich. Er hat Dir etwas anvertraut, mach was draus!‘

Christoph Benke

Advent ist … Warten, dass die Liebe geboren wird

Wir waren eine Gruppe von Frauen. Es duftete herrlich nach den Kräutern, die wir gerade in Büscheln zusammenbanden. Wir sprachen über unsere Erfahrungen mit Nachbarschaft in einer Großstadt wie Wien.

Frau M. erzählte, dass sie jahrelang eine Nachbarin, die bettlägerig war, mitversorgt hatte. Der Sohn der Nachbarin lebte im fernen Tirol und konnte sich darauf verlassen, dass sie – Frau M. – seiner Mutter half, wenn sie etwas brauchte. Sie brachte ihr immer wieder Essen vorbei, schaute, wie es ihr ging und war erreichbar, wenn der Sohn das Gefühl hatte, seiner Mutter ging es nicht gut. Frau M. ist selbst sehr eingespannt. Sie pflegt seit vielen Jahren ihren Mann und kann das Haus nur stundenweise verlassen. Oft habe der Nachbarssohn genau dann angerufen, wenn sie gerade ihre freie Stunde hatte und einen kurzen Spaziergang in den Park machte. Wenn er anrief und besorgt den Zustand der Mutter schilderte, eilte Frau M. schnurstracks nach Hause, um nachzusehen, was mit der Nachbarin los war.

Eines Tages starb die kranke Nachbarin. Der Sohn ließ die Wohnung räumen und meldete sich nicht mehr bei Frau M. Nur einmal rief er später noch an, weil er etwas brauchte. Frau M. erzählte ihm, dass bei der Räumung der Wohnung ihre schöne Bodenvase umgeworfen und zerstört worden war, die am Gang vor Frau M.s Tür gestanden war. Da müsse sie sich selbst mit der Versicherung drum kümmern, war die lapidare Antwort des Nachbarsohnes. Seit damals hatte Frau M. nie wieder von ihm gehört. Ein bisschen enttäuscht sei sie schon, dass er nie auch nur die kleinste Geste des Dankes gezeigt habe, erzählte sie uns in der Frauenrunde. Sie habe keine großen Geschenke erwartet für den Dienst an der alten Dame. Eine nette Verabschiedung des Sohnes, ein kleines Zeichen der Anerkennung hätte ihr schon gereicht. Aber sie sei sicher, dass das Gute, das sie gegeben hat, irgendwann zu ihr zurückkommt.

Ich hörte zu und fühlte mit Frau M. Man unterstützt, hilf, packt an und es verhallt scheinbar im Leeren.

Sechs Wochen später schickt mir Frau M. eine Nachricht mit einem Foto. Auf dem Bild ist eine Glückwunschkarte und die Statue eines Engels zu sehen. Auf der Karte steht: „Liebe Frau M.! Wir wünschen Ihnen alles Gute zu Ihrem Geburtstag! P.S.: Einen Engel für den lieben Engel unseres Hauses.“ Unterschrieben von den Nachbar*innen, die oberhalb von Frau M. wohnen.

Für mich passt diese Erfahrung so gut zum Advent: Advent ist das Warten, dass die Liebe geboren wird. Manchmal kommt sie ganz unscheinbar und unverhofft zur Welt – mitten im Alltag. Dann ist Weihnachten.

 

Herbergssuche

In diesem Advent wollen wir wieder die Tradition der Herbergssuche aufgreifen. Wir besuchen uns gegenseitig, um miteinander zu singen, zu beten und eine besinnliche Zeit zu verbringen. Die Adventbox, die dabei weitergereicht wird, bietet eine Fülle an Möglichkeiten, wie die kleine Feier –auch kindgerecht – gestaltet werden kann.

Bei Interesse einfach auf der Liste eintragen (sie wird an den nächsten Sonntagen bei den Messen aufliegen) oder direkt in der Pfarrkanzlei bei Andrea (0676 918 30 08) anmelden. Die Herbergssuche wird von 08. – 23.12.2023 dauern (am 1. Tag werde ich besucht und am nächsten Tag besuche ich).

Machen wir die Türen auf und nehmen wir uns füreinander Zeit!

Elfi Ornetzeder

 

Martinsfest, Hl. Messe mit Pfr. Martin und Kinderwortgottesdienst

Am vergangenen Wochenende war viel los in Schönbrunn Vorpark! Am Freitag luden die Kinder unseres Kindergartens zum gemeinsamen Martinsfest in unsere Kirche. Danach gab es eine Agape im Garten. Im Anschluss daran zogen die Kinder mit ihren Laternen durch den Auer-Welsbach-Park. Ein Video davon gibt es auch auf unserer Facebook-Seite!
Am Sonntag konnten wir den Geburtstag von Pfarrer Martin auch in unserer Kirche feiern. Pfarrer Martin erzählte uns von einigen Stationen in seinem Leben. Besonders gefreut hat er sich über die 12 Ministrant*innen und auch der Chor sang ein mehrstimmiges Segenslied für ihn.
Die jüngeren Kinder trafen einander zum Kinderwortgottesdienst, bei dem auch der Heiligen Martin im Mittelpunkt stand.
Beim abschließenden Pfarrcafe wurde noch weitergefeiert.

Jugendmesse auf den Spuren von St. Martin

Am vergangenen Sonntag, den 12. November 2023, versammelten sich über 50 vor allem junge Menschen in Schönbrunn-Vorpark, um miteinander im Rahmen der Jugendmesse über das Leben des Heiligen Martin nachzudenken.

Was hat er mit mir zu tun? Worin kann er mir Vorbild sein?

Bei tiefsinniger christlicher Popmusik unserer Band und Impulsen von Diakon Árpád, Pfarrvikar Marek und Pastoralassistentin Petra brachten wir unseren Alltag mit dem Bischof aus dem 4. Jahrhundert in Verbindung.

Als Symbol dafür, dass auch wir Wärme in die Welt tragen können, brachten die Teilnehmenden bunte Filzquadrate zum Altar und ließen damit die eine Mantelhälfte des Heiligen Martin entstehen. Ein zweites Filzquadrat nahm jede/r mit nach Hause, um bis zur nächsten Jugendmesse immer wieder daran erinnert zu werden, Gutes in die Welt zu bringen und damit anderen Wärme zu spenden.

So sind unsere Jugendmessen nicht nur eine Stunde gemütlicher Gemeinschaft, sondern ein Auftrag, gestärkt durch den Glauben hinauszugehen und nicht nur unsere Mäntel, sondern vor allem unsere Herzen mit den Menschen zu teilen.

Elisabeth-Sonntag = Caritas-Sonntag

Der heurige Caritas-Sonntag am 19. November steht wie jedes Jahr im Zeichen der Hl. Elisabeth. In allen Messen sammeln wir für die Caritas.

Mit der Patronin der Nächstenliebe und am „Welttag der Armen“, den die Kirche am 19. November 2023 feiert, fällt unser Blick auf unsere Wärmestube, die demnächst wieder in Rudolfsheim und Schönbrunn-Vorpark öffnet.

Werden mit „Wärmestube“ automatisch und vordergründig die gestiegenen Energiekosten und billiges Fast-Food in Verbindung gebracht, zeigt sich die Armut oft in den Ausprägungen von Einsamkeit, Ausgrenzung und Unfrieden.

Aus diesem Grund wollen wir ab dem Caritas-Sonntag Süßigkeiten sammeln, um sie später unseren Wärmestuben-Gästen als Aufmerksamkeit mit auf den Weg geben zu können. Helfen auch Sie mit!

So könnten wir dem Motto des Caritas-Sonntags 2023 gerecht werden, das lautet:

„Mach es wie Elisabeth, sei ein Zeichen für die Liebe Gottes!“

Georg Fuchs

Lebende und tote Heilige

Dr. Christoph BenkeGemeinsamer Bezugspunkt der Lebenden und der Toten bleibt Christus. Er bleibt der Mittelpunkt der Welt, für die Lebenden und die Toten, für die Heiligen hier und dort.

Das stellte Dr. Christoph Benke in seiner Predigt am Fest Allerheiligen in Schönbrunn-Vorpark in seiner Predigt am Beispiel einer besonderen Kirche dar.


In der Abteikirche eines Benediktinerklosters in Nordrhein-Westfalen ist das Chorgestühl ungewöhnlich angeordnet: Die Mönche bilden während des Betens einen Halbkreis. In der Mitte steht der Tabernakel. Er ist in der Kirchenmauer. Die andere Hälfte, der zweite Halbkreis, ist außerhalb der Kirchenmauer. Es ist der Friedhof. Die verstorbenen Mitbrüder sind im Halbkreis gebettet.

Vom Glauben inspirierte Architektur. Sie bedeutet: Was wir mit unseren Sinnen wahrnehmen, die irdische Wirklichkeit, ist nur die eine Hälfte der Wirklichkeit. Die sinnliche Erfahrung will uns einreden: Was wir sehen und angreifen können, das sei schon die ganze Wirklichkeit. Aber der christliche Glaube streckt sich auf das Unsichtbare aus, indem er sagt: Es gibt eine Wirklichkeit, die das Irdische übersteigt.

Die 2. Botschaft: Diejenigen, die im Kloster leben, gehen ihren Weg im Glauben. Diejenigen, die außerhalb der Mauern in der Erde liegen, gehören dazu. Gemeinsam kommen die Halbkreise zusammen und bilden das Ganze, die Gemeinschaft der Heiligen, wie es im Glaubensbekenntnis heißt. Allerheiligen erinnert: Unsere Hoffnung umfasst die gesamte Schöpfung und das Heil aller Menschen. Das letzte Glück, die endgültige Freude bei Gott gibt es nur gemeinsam. Die Heiligen, die angekommen sind, die Verstorbenen – sie haben noch nicht die volle Freude des Angekommenseins, solange wir noch unterwegs und noch nicht da sind. Sie warten auf uns. So gesehen passt es, wenn das Totengedenken auch schon am Allerheiligentag stattfindet.

Zwei Halbkreise: Gemeinsamer Bezugspunkt der Lebenden und der Toten bleibt der Tabernakel, also Christus. Er ist für alle gestorben. Er bleibt der Mittelpunkt der Welt, für die Lebenden und die Toten, für die Heiligen hier und dort – bis er einmal das All dem Vater übergibt.

Christoph Benke

Geburtstagsmesse Oktober 2023

Geburtstagsmesse mit dem Subregens des Wiener Priesterseminars!

Wir freuen uns, dass Markus Muth immer wieder gerne mit uns Gottesdienst feiert. Wir sind gerade mitten in den Herbstferien, das merkt man auch an der Anzahl der Gottesdienstbesucher*innen und Minis. Gott sei Dank hat Markus seinen „eigenen“ Ministranten mitgebracht, einen jungen Seminaristen aus Kerala, Indien.

Übungsweg der Dankbarkeit: Impuls 4

Seit 3 Wochen sind wir nun bereits auf unserem Übungsweg der Dankbarkeit unterwegs. Wahrscheinlich geht es Ihnen wie mir: An manchen Tagen fällt eine dankbare Haltung leichter, an anderen tun wir uns schwer damit und sehen eher das, was nicht gelingt, was uns stört. Manche Lebensumstände fordern uns besonders heraus und machen es uns schwer, ein dankbares Herz zu bewahren.

Der Apostel Paulus schreibt der Gemeinde in Thessalonich in seinem ersten Brief: „Dankt für alles! Denn das will Gott von euch, die ihr Christus Jesus gehört“. Die evangelische Pfarrerin Julia Schnizlein verweist darauf dass die Aufforderung, für alles dankbar zu sein, in manchen Situationen zynisch klingt.

Sie erzählt auf Instagram die Geschichte von Corrie Ten Boom: „Die niederländische Christin wurde 1944 ins Konzentrationslager eingeliefert, weil sie Juden versteckt hatte. Gemeinsam mit ihrer Schwester wurde sie in einer Baracke untergebracht. Der Gestank war nicht zu ertragen und sie war mit Flöhen komplett verseucht. Den beiden Schwestern war es gelungen, eine Bibel in das Lager zu schmuggeln, wobei das Bibellesen bei Todesstrafe verboten war. Abends hielten sie Bibelstunden mit anderen und lasen bei Paulus: „Seid dankbar in allen Dingen“. Corrie meinte: „Niemals im Leben werde ich Gott für diese höllischen Flöhe danken“. Die nächtlichen Bibelstunden zogen immer mehr Frauen an. Sie gaben ihnen Mut und Überlebenswillen. Corrie wunderte sich, warum ihre Baracke niemals kontrolliert und die Bibelstunden nicht entdeckt wurden. Da meinten die anderen: „Die Wärterinnen wollen sich keine Flöhe einfangen – daher kontrollieren sie die Baracke nicht.“ Und Corrie betete: „Gott, ich danke dir für die Flöhe!“

Niemandem steht es zu, von anderen Menschen in schwierigen Lebenssituationen Dankbarkeit einzufordern. Das wäre tatsächlich zynisch. Aber im Rückblick gelingt es uns vielleicht manchmal, für Umstände „Danke!“ zu sagen, die im Durchleben und Durchleiden fast unerträglich schienen. Manchmal eröffnet sich uns rückblickend ein Sinn, der uns in der Situation verschlossen geblieben ist. Für ein „Danke!“ ist es jedoch nie zu spät. 

Auf den Spuren der Gerechtigkeit!

Unter diesem Motto stand das diesjährige Familienwochenende in St. Corona am Wechsel. Und auch heuer verbrachten 23 Kinder und 23 Erwachsene wieder 3 wunderschöne Tage in Fröhlichkeit, Vertrautheit und Gemeinschaft!

Eine Fröhlichkeit, die spürbar wird, wenn 11 Kinder ihre Instrumente auspacken und unter der liebevollen Orchesterleitung Lieder spielen und wir alle gemeinsam singen.

Eine Fröhlichkeit, die spürbar wird, wenn die Kinder lachend und voller Freude durchs Haus und die wunderschöne Natur laufen.

Eine Fröhlichkeit, die spürbar wird, wenn die Erwachsenen gemütlich beisammensitzen, miteinander plaudern und eine gute Zeit haben.

Eine Vertrautheit, die man daran merkt, dass wir uns mit dem Thema Gerechtigkeit beschäftigt haben und einander bei unseren Gedanken dazu zuhören.

Eine Vertrautheit, die man daran merkt, dass es am Familienwochenende schon ganz selbstverständlich ist, dass so viele etwas zum Programm und zum Gelingen beitragen.

Eine Vertrautheit, die man am Gefühl der Geborgenheit, das sich an diesem schönen Ort in unserer Gruppe einstellt und das eine Ahnung von der Liebe Gottes gibt, merkt.

Eine Gemeinschaft, die geprägt ist von genau dieser Vertrautheit und Fröhlichkeit!

Eine Gemeinschaft, die vielleicht auch Beispiel dafür sein kann, wie Kirche heute gelingen kann. Jede und jeder trägt das ihr und ihm Mögliche bei und gemeinsam schaffen wir so ein großes, buntes Ganzes!

Eine Gemeinschaft, wo man dankbar ist, füreinander und die gute Zeit, die wir miteinander als Familien haben und wo man sich jetzt schon aufs nächste Jahr freut :-)! 

Kerstin Schultes