Alle Infos der Gemeinde Schönbrunn – Vorpark finden sich hier.

Ich sage DANKE – Benefizkonzert für Valentin

Es ist großartig, wenn Menschen sich zusammentun und ein beeindruckendes Konzert für einen guten Zweck auf die Beine stellen. An dieser Stelle geht ein großer Dank an alle, die geholfen haben, dies zu organisieren, alles aufzustellen, die sich darum kümmerten, dass wir mit gutem Essen verwöhnt wurden, sowie an die Helfer an der Bar und in der Küche.

Der Kinderchor ‚Happy Voices’, Run For The Roses, Marianne B.A.L, Completely Honest und Karl Gustav haben eine fantastische Show geboten.

Die Einnahmen ermöglichen Valentin sicher vier ganze Therapie-Wochenenden. Herzlichen Dank für die großartige Unterstützung.

Marianne Bal

Anfang – Neu-Anfang

Dr. Hans PockMit den positiven und auch den herausfordernden Perspektiven von Anfängen in unserem Leben, dem Anfang des Markusevangeliums, dem ältesten Evangelium, das an den Sonntagen dieses Kirchenjahres gelesen wird, und den Anfängen des Wirkens Jesu sowie dem adventlichen Propheten Jesaja und Johannes dem Täufer setzte sich Univ. Prof. Dr. Johann Pock in seiner Predigt am 2. Adventsonntag (10.12.2023) in Schönbrunn-Vorpark auseinander.


„Aller Anfang ist …“

Das Kirchenjahr hat begonnen – und das Markusevangelium wird uns durch dieses Jahr begleiten. Und es fängt an mit den Worten:

„Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohn Gottes.“

Jedes Jahr ist es wunderbar, nach vielen „Endzeit“-Texten im November dann im Advent vom „Anfang“ zu hören und zu lesen. „Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“ – wie wahr.  Der Advent und diese Texte verweisen uns jedes Jahr auf die Anfänge zurück. Aber heißt es nicht auch: „Aller Anfang ist schwer“? Was nun – Zauber oder Mühe des Anfangs – oder beides?

Eine Beziehung mit einem Menschen anzufangen – das hat einen Zauber in sich, ist aber wahrlich nicht leicht. In einen Beruf zu starten – dasselbe: So viele Möglichkeiten, aber auch so vieles, was noch unsicher ist, was man noch lernen muss.

Oder der Übergang in neue Lebensabschnitte: Kinder bekommen / Kinder in die Schule / Kinder außer Haus / Enkel kommen / Pension … so viele Anfänge im Leben, manche verbunden mit Ängsten, manche mit Vorfreude.

Der Advent nimmt uns hinein in den Zauber von Anfängen – und zeigt uns, wie es damals angefangen hat. Im Anfang, mit diesem Jesus. Und hier überrascht Markus: Denn im Gegensatz zu Matthäus und Lukas beginnt er nicht mit Geburt und Kindheit Jesu – sondern er beginnt mit dem ersten öffentlichen Auftreten Jesu mit ca. 30 Jahren.

Und er sagt: Die Anfänge liegen viel weiter zurück – sie liegen in den frühen Zeiten. Er verweist auf prophetische Worte, wie von Jesaja – die wir in der Lesung gehört haben. Ein Prophet, der einen Neuanfang verkündet in dunkler Zeit; der Hoffnung in Dunkelheit gibt – das ist der adventliche Prophet Jesaja.

Wie oft im Leben haben wir vielleicht gedacht: Könnte ich doch neu anfangen; könnte ich manches ungeschehen machen – ich würde es nun anders angehen.

Der adventliche Neuanfang macht die Vergangenheit nicht ungeschehen; aber er möchte das Schwere wegnehmen von falschen Wegen und Entscheidungen des Lebens.  So wie es Johannes verkündet: Umkehr und Taufe zur Vergebung der Sünden. Ein Neuanfang, der immer wieder im Leben möglich ist.

Neben dem adventlichen Propheten Jesaja ist es vor allem Johannes der Täufer, der zu den zentralen Gestalten des Advents gehört (wie ja auch Maria). Er ist es, der dem Wort Gottes den Weg bereitet – indem er zu Umkehr und Buße aufruft; dazu, sein Leben zu ordnen; das eigene Leben auf der Folie des Wortes Gottes anzusehen, um so Gott die Möglichkeit zu geben, in das eigene Leben einzutreten. Er ist ein Prophet des Neuanfangs.

Und wenn uns in kurzen, oft dunklen Dezembertagen auf ein Fest des Lichtes vorbereiten, dann geht es ebenfalls nicht um eine billige Tröstung, nach dem Motto: „Gott wird schon alles gut machen“. Denn nicht wir zahlen den Preis für den Trost, für die Rettung, für den Neuanfang – Gott selber ist es, indem Jesus, der Gottesknecht, von dem Jesaja auch spricht, am Kreuz sich für unseren Neuanfang hingibt.

Und das ist keine Verheißung rein für die ferne Zukunft, sondern der Gegenwart. Jesaja sagt es eindrücklich: Seht doch, der Herr kommt; seht doch, er ist der Sieger; seht doch, er ist da. Und wenige Verse weiter, in Kap. 43,18 sagt er die so tröstlichen Worte, die anzeigen, dass auch in dunkelster Zeit der richtige Blick helfen kann: „Denkt nicht mehr an das, was früher war; auf das, was vergangen ist, sollt ihr nicht achten. Seht her, nun mache ich etwas Neues. Schon kommt es zum Vorschein, merkt ihr es nicht?“

Johann Pock

2. Adventsonntag, 10.12.2023

Dr. Johann Pock feiert mit uns die Hl. Messe. Die Kinder treffen einander zum Kinderwortgottesdienst und kommen danach in die Kirche.

Am Adventkranz brennt die zweite Kerze, wir warten auf Weihnachten.

Heute hab ich Jesus getroffen…

Glaubst du nicht?

Ja, mir kam es auch seltsam vor – so unerwartet. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass Er es war. Ich war gerade beim Kochen, es duftete nach dem Curry, das am Herd brodelte. Da wollte ich nur schnell was vom Keller holen. Mit Schwung öffnete ich die Wohnungstür. Da kniete Er vor mir.

Ungewöhnlich, oder? Normal bin ich es, die kniet, wenn wir uns treffen, meist sonntags, manchmal auch mittwochs am Abend. Heute war zwar Mittwoch, aber es war gerade mal 10 Uhr vormittags. Da hatte ich wirklich noch nicht mit Ihm gerechnet. Jedenfalls kniete er vor meiner Wohnungstür und schrubbte den Boden. Er wischte den Dreck weg, den wir in den letzten Tagen von der vom Schnee matschigen Straße mit unseren Schuhen ins Haus getragen hatten.
Wir lächelten einander an. Es war mir etwas unangenehm, dass Er sich durch Berge von Stiefel, Schlitten, Handschuhe kämpfen musste, um die Arbeit zu erledigen. Also raffte ich alles zusammen und hievte es in unseren engen Wohnungsvorraum. Dann kurz überlegen… was tue ich jetzt? Kommt ja nicht jeden Tag vor, dass du Jesus vor der Tür hast. Also fragte ich Ihn, ob Er einen Kaffee wolle. Da merkte ich, wir zwei, wir sprechen noch nicht dieselbe Sprache. Aber mit Händen und Füßen ging es ganz gut. Ja, gerne einen Kaffee mit Milch und Zucker, so meinte ich zu verstehen. Gut zu wissen, wie Jesus seinen Kaffee trinkt. Dann bin ich fürs nächste Mal schon gewappnet.

Da ich ja eigentlich zu einem Termin eilen musste, drehte ich den Herd ab, packte den Kaffee samt Weihnachtskeksen auf ein Tablett und drückte es Jesus in die Hand. Er deutete, ob ich eventuell auch eine Zigarette für Ihn hätte. Ich war etwas irritiert. Dass Jesus Raucher ist, hätte ich nicht gedacht. Aber so ist das mit den vorgefertigten Bildern, die man von anderen hat. Nein, mit einer Zigarette kann ich leider nicht dienen. Er war trotzdem sichtlich erfreut, schnappte den Kaffee und ging damit in den Garten. Ich rief ihm noch ein „Danke fürs Putzen!“ nach, hüpfte in meine Schuhe und machte mich auf den Weg. Vielleicht steht Er ja nächsten Mittwoch wieder vor meiner Tür. Ich bin gewappnet mit Kaffee und Keksen. Und wenn es mir gelingt den Advent etwas besinnlicher zu gestalten, werde ich Ihn sogar zu uns einladen.

Du fragst dich, wie ich Ihn erkannt habe? Es war seine Putztechnik – einfach göttlich!

Seid wachsam

Dr. Christoph BenkeHat uns der Kreislauf des Jahres, der Jahreszeiten eingeschläfert oder sehen wir das Ziel, die Erfüllung und Vollendung der Geschichte? Das waren die Fragen, die Dr. Christoph Benke in seiner Predigt am 1. Adventsonntag (03.12.2023) der Gemeinde in Schönbrunn-Vorpark stellte.


Der Tag, die Woche, der Monat, das Jahr – eingebettet in Winter, Frühjahr, Sommer, Herbst. Wir leben und planen in diesen Zeiteinheiten. Die uns geschenkte Zeit nehmen wir unterschiedlich wahr: manchmal sehr dicht und intensiv (ein wichtiges Ereignis betrifft uns, eine Begegnung wirkt nach), dann wieder ohne nennenswerten Tiefgang. Wir sprechen vom Kreislauf eines Jahres, vom Jahreskreis. So sind wir es gewohnt. Hat sich vielleicht dieses Bild in uns so verfestigt, dass wir meinen, es geht immer so weiter – nicht nur mit uns, sondern auch mit der ganzen Welt und ihrer Geschichte? Trotz aller Krisen ‚geht es schon irgendwie weiter‘ …

Schon die Evangelien der vergangenen Sonntage wie auch dieses ersten Adventsonntags rütteln an diesem Bild. Sie rücken es zurecht. Da ist die Rede von einem Einbruch Gottes in die Zeit. Das Kommen des Herrn hat seine Vorzeichen: Naturkatastrophen, Kriege, Abfall vom Glauben (vgl. Jes). Diese Vorzeichen sind heute erfüllt. Sie traten auch in der Vergangenheit immer wieder auf. Christlicher Glaube deutet sie als Hinweis auf das Ende. Das ist nicht Angstmache, im Gegenteil. Diese – zunächst durchaus verstörende Rede – erinnert: Gott hat in der Vergangenheit rettend gewirkt. Er wird dies deshalb auch jetzt und in Zukunft tun können. Die Geschichte läuft nicht auf ein Fiasko zu, ihr Fluchtpunkt hat einen Namen und ein Gesicht: Jesus Christus. Er ist das Omega, das Ziel und die Erfüllung und Vollendung der Geschichte. Er wird kommen zu richten die Lebenden und die Toten. Es ist nicht egal, wie wir leben. Wir müssen mit Fragen rechnen. Wir werden erwartet. Wann das sein wird, wissen wir nicht. Deshalb ist uns gesagt: Lasst euch nicht einschläfern vom Rhythmus der Zeit-Abläufe, sondern Seid wachsam! (Mk 13,35).

Christoph Benke

1. Adventsonntag, 3.12.2023

Dr. Benke segnete viele mit Liebe gebundene und verzierte Adventkränze. Im Advent feiern wir auch jeden Sonntag einen Kinderwortgottesdienst. Heute stand die Hl. Barbara im Mittelpunkt. Die Kinder brachten Barbarazweigerl mit in den Gottesdienst.

Socialday, 25.11.2023 „ …das habt ihr mir getan.“

Wieder einmal sind wir Ende November zusammengekommen, um beim Socialday für jene da zu sein, die in unserer Gesellschaft wohl oft versorgt, aber nicht so sehr wahrgenommen werden: die Obdachlosen und die älteren Menschen.

„Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ (Mt 25,40) hat uns dabei durch den Tag begleitet.
Im Pfarrsaal von Rudolfsheim war den ganzen Tag über ein buntes Treiben:  Gesangs- und Theaterprobe für den Besuch im Seniorenheim. Gleichzeitig wurden die Tische dekoriert für das Essen, zu dem wir etwas später Obdachlose und Bedürftige eingeladen hatten. Unterstützt wurden wir dabei mit wunderbaren Suppen und Nudelauflauf aus der kroatischen Gemeinde in Rudolfsheim.
Rund um einen Tisch voller duftendem Reisig haben inzwischen Kinder und Firmlinge aus Schönbrunn-Vorpark mit dem Adventkranzbinden begonnen. Die Damen im Seniorenheim freuten sich ganz besonders über diese Kränze mit bunten Schleifen und Led-Lichtern. Einige Jugendliche der Fokolar-Bewegung waren den Vormittag über mit dem großen Adventkranz für die Kirche beschäftigt. Mit Pfarrer Martin konnten wir schließlich auch noch ein TikTok-Video zum Advent machen.
Draußen schneite es und so kamen die geladenen Gäste nach und nach in kleinen Gruppen zum Essen. Wir konnten ihnen zuhören und in aller Ruhe mit ihnen reden. „Dieses Gespräch hat uns heute sehr gut gefallen. Es war wirklich interessant.“ Darüber waren sich einige Buben einig, die einem Gast länger zugehört hatten.
Das harmonische Miteinander während dieses Tages hat uns gezeigt, wie gut Ältere und Jüngere zusammenhelfen können, um anderen Freude zu bereiten.

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Geburtstagsmesse am Christkönig-Sonntag

Geburtstagsmesse mit Dr. Johann Pock. Seine Predigt zum heutigen Tagesevangelium hat viele Menschen begeistert.

Die Jubilare des Monats November zünden eine Kerze an und wer möchte, kann am Ende des Gottesdienstes einen persönlichen Segen empfangen.

Mit dem heutigen Festtag endet das Kirchenjahr und nächsten Sonntag feiern wir den ersten Adventsonntag mit Segnung der Adventkränze und Kinderwortgottesdienst.

Wer wird gerettet?

Dr. Hans PockDas Jüngste Gericht wurde von der Kirche oft als Drohgeschichte verwendet. In Wirklichkeit geht es aber darum, wie ich mit den Schwachen in der Gesellschaft umgehe. Das stellte Univ. Prof. Dr. Johann Pock ins Zentrum seiner Predigt in Schönbrunn-Vorpark am Christkönigssonntag, 26.11.2023. Außerdem wies er darauf hin, dass Christkönig bereits ein adventliches Fest ist.


Weltgerichts-Bilder der Vergangenheit

Ich bin in der Kirche in meiner Heimatpfarre groß geworden, mit einem großen Wandfresko (ca. 1750 entstanden) in der Taufkapelle. Es stellt das Weltgericht dar, wie man es sich damals vorstellte, nicht zuletzt aufgrund des heutigen Evangeliums. Und was so einem Kind dabei hängen bleibt, ist dabei nicht der triumphierende Auferstandene, oder die Personen im Himmel – sondern die Darstellung auf Augenhöhe: – und das ist die Hölle, mit vielen Flammen; mit schmerzverzerrten Gesichtern – und mit einem Teufel, der mit einem Rechen die armen Seelen an den Haaren in die Hölle zerrt.

Aus Liebe zu Gott wird man angesichts solcher Bilder und solcher Verkündigung nicht Christ – sondern aus Angst, so zu enden …

Das „Jüngste Gericht“ – es diente der Kirche über viele Jahrhunderte als wichtigstes Motiv in der Verkündigung: Wehe, wenn ihr nicht brav seid als Christen, dann schmort ihr in der Hölle! Wehe, wenn ihr euch nicht rechtzeitig vor dem Tod bekehrt, dann ab in die ewigen Flammen.

Mit solchen und ähnlichen Worten wurden die Menschen bei der Stange gehalten – und so manch einer ist wohl mit tiefsten Ängsten vor dem Sterben durch sein Leben gegangen. – Und umso schlimmer, wenn man am Schluss „unversehens“ gestorben ist – also ohne die damals sogenannte letzte Ölung.

Jüngstes Gericht – die Interpretation Jesu

Doch wie können wir heute davon reden – vom „Jüngsten Gericht“? Schauen wir auf das heutige Evangelium, das Ende des Evangeliums nach Matthäus am Ende des Matthäus-Lesejahres:

Da heißt es: „Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen.“ Dieses Setting wird dann zumeist als Gericht des Königs interpretiert. Und die Erwartung ist, dass er nun seine Gefolgsleute belohnt.

Doch wie so oft überrascht Jesus seine Zuhörer und ihre Erwartungen. Immer wieder nämlich greift er heiße Eisen und bekannte Motive auf – und deutet sie ganz neu:

  • So z.B., wenn er sagt: Der Sabbat, der Ruhetag des Herrn, ist für den Menschen da, und nicht der Mensch für den Sabbat.
  • Oder bei der Ehebrecherin, die er verurteilen soll, sagt er: Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein.
  • Aber auch das Verständnis des Königs verändert er: Als Pilatus ihn fragt „also bist du doch ein König“ – sagt er: Ja, aber mein Reich ist nicht von dieser Welt. Er ist kein König mit Schwert und Soldaten; er ist der König, der zugleich der gute Hirte ist. Und ein guter Hirte ist derjenige, dessen Herzensanliegen das Wohl seiner Herde ist.

Und so auch hier: Auch wenn am Schluss von der „gerechten Strafe“ die Rede ist – es wird deutlich, dass da nicht ein gnadenloser Richter sitzt, der Abrechnung hält. Es ist der gute Hirt, der selbst das Beispiel gibt: sich für jene einzusetzen, die am Rande sind.

Kriterium des ewigen Lebens ist ein Leben, das auf die Schwächsten schaut

Somit ist es nicht ein strafender Richter, der da sitzt – sondern einer, der sagt: Liebe Leute, es liegt an euch selbst, wie die Ewigkeit aussehen wird.

Und Jesus überrascht mit seinen Kriterien für ein gelingendes Leben, die sich schon in der Bergpredigt, in den Seligpreisungen finden: Da ist keine Rede vom Fromm sein; keine religiösen Vorschriften, die zum Heil führen. Vor allem auch keine eingehaltenen Reinheitsvorschriften.

Vielmehr sind es karitative Handlungen: Wir nennen all dies heute die „Werke der Barmherzigkeit“. Hungernde speisen, Dürstende tränken; Fremde aufnehmen, Gefangene besuchen – und zwar ohne Ansehen der Person.

Kein Wunder, dass Jesus von religiösen Führern seiner Zeit verfolgt wurde: Er entzog Ihnen letztlich die Macht über die Gläubigen. Denn sie konnten nun nicht mehr bestimmen, wer gottgemäß lebte und wer nicht.

Auch die Kirche hat sich angesichts dieses Evangeliums verändert

Und das ist auch etwas, was in den letzten Jahren in der Kirche geschieht: Unsere Kirche hatte lange Zeit vorgegeben, wie man in den Himmel kommt – und da waren ganz viele religiöse Vorschriften dabei, und ganz wenige soziale. Vor allem hatte die Kirche jahrhundertelang gesagt: Gerettet wird nur, wer in der Kirche ist, wer getauft ist.

Ein Blick auf Mt 25 zeigt aber: Davon redet Jesus nicht. Jeder Mensch, egal welcher Religion, kann gerettet werden – denn jeder Mensch ist Kind Gottes. Und jeder Mensch kann anderen Gutes tun – und darauf kommt es an.

Vor allem aber verändert Jesus auch den Ort der Gottesbegegnung: Konnte man vorher hauptsächlich im Tempel Gott begegnen; oder im Gebet, in der liturgischen Feier – so ist es nun der Nächste, ja sogar der Fremde, in dem Gott zu begegnen ist.

Das steht genau im Hintergrund dessen, was Papst Franziskus der Kirche und den Gläubigen sagt: Versteckt euch nicht innen. Geht hinaus, lebt euer Christsein mitten in der Welt.

Christkönig ist ein adventliches Fest

Wir feiern Christkönig als Abschluss des Kirchenjahres; und zumeist hat der November den Charakter von Gerichtsreden – und der Advent die positiven Bilder des Wartens auf das Kommen des „Christkinds“. Doch beides gehört zusammen: Denn das „Christkind“ und der „Weltenrichter“ sind derselbe. Das adventliche Warten auf das Kommen des Kindes ist auch das Warten auf die Wiederkunft Christi.

Zwei zentrale Botschaften entnehme ich diesem Evangelium für unser Christsein heute:

  • Die eine lautet: Gott steht auf der Seite der Schwachen. Und das ist entlastend: Ich darf als Christ auch schwach sein. Ich kann Fehler machen und falle deshalb nicht gleich aus der Liebe Gottes raus. Denn er ist Mensch geworden für uns, um unsere Schwächen zu heilen.
  • Die zweite: Das zentrale Kriterium für das Christsein ist nicht eine besondere Leistung, sondern eigentlich nur gutes Menschsein. Und so können wir ohne Angst, sondern mit großer Freude warten auf die Begegnung mit dem, der auch unsere Fehler dereinst zu-Recht-rücken wird.

Johann Pock

Advent in der Pfarre Hildegard Burjan

Feiern Sie den Advent mit uns!

In unseren drei Gemeinden haben wir in der Adventzeit viele unterschiedliche Angebote, damit Sie sich auf das Weihnachtsfest einstimmen können. Wir geben Ihnen hier einen kurzen Überblick und laden Sie in alle Gemeinden herzlich ein.