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„Spitzensportler des Guten“?

Allerheiligen – Feiertag der Gutmenschen

Als Kind stand das Fest Allerheiligen bei mir hoch im Kurs, denn in unserer Familie ist es Brauch, dass der Taufpate das Patenkind besucht und ein „Allerheiligenspitzel“ bringt. Das ist ein spezieller Hefezopf, der einfach „lecker“ schmeckt. Unter dem Hefezopf lag dann immer ein 20-DM-Schein.

Als ich 11 Jahre alt war, hat mir mein Firmpate ein Büchlein über den Hl. Don Bosco geschenkt. Das habe ich verschlungen. Bis heute ist dieser Heilige mein Vorbild. Und damit bin ich beim Stichwort des Festtages Allerheiligen. Vorbilder helfen. Sie spornen die Phantasie an, sie mobilisieren die Kräfte in einem, sie geben eine Hoffnung, dass es sich lohnt, für das Gute zu arbeiten.

Das ist das Fest Allerheiligen. Die Erinnerung an die vielen heiligmäßigen Menschen, die unbekannt blieben. Über diese Vorbilder können wir uns am Festtag Geschichten erzählen!

 

Lebendige Steine – und heilige Räume

Dr. Hans PockAus Anlass des Kirchweihfests von Schönbrunn-Vorpark (6. Oktober 2024) führte Dr. Johann Pock in seiner Predigt die Geschichte der Versammlungsräume von Christinnen und Christen aus und verwies darauf, dass auf dem entscheidenden Fundament Jesus Christus ganz wichtig die Menschen sind, die gemeinsam Kirche vor Ort leben und gestalten.


Ich finde es immer wieder interessant und irritierend, dass zum Kirchweihfest das Evangelium von der Tempelreinigung kommt. Diese Stelle wird nämlich auch in der Fastenzeit gelesen – und dort geht es darum, dass wir selbst dieser Tempel Gottes sind; dass wir selbst darauf schauen sollen, dass wir unseren Leib und unseren Geist, unser Leben nicht mit Nebensächlichkeiten zumüllen und belasten.

Beim Kirchweihfest haben wir aber wirklich diesen Bau vor Augen, diese Kirche, gebaut auf den Fundamenten der Vergangenheit. Einmal im Jahr werden wir daran erinnert, dass es nicht selbstverständlich ist, kirchliche Räume zu haben.

Räume zur Versammlung seit den Anfängen des Christentums

Und wir feiern, dass unser Glaube auch Räume braucht. Und Räume zum Feiern waren von Anfang des Christentums an wichtig: Zunächst waren es hunderte Jahre lang die Häuser von wohlhabenden Christinnen und Christen – und wer schon mal in Rom in San Clemente war, kann noch die Grundmauern des ursprünglichen Hauses sehen, auf das dann die erweiterte Kirche gebaut wurde.

Erst mit Kaiser Konstantin und der Anerkennung der Christen als Religion wurde es möglich, große Versammlungsräume zu bauen. Dabei hat man zum einen an Synagogen Anleihe genommen; zum anderen an den römischen Versammlungshallen, den Basiliken.

Sehr früh wurden dann Kirchen auch geweiht und damit für den religiösen Zweck gewidmet. Die Weihe erfolgte auch durch das Anbringen und Segnen von zwölf Apostelkreuzen an den Kirchenwänden. Damit wird deutlich gemacht: Unsere heutigen Kirchen stehen auf dem Fundament der Apostel.

Kirche – erbaut auf dem Fundament von Menschen

Für mich ist dieser Aspekt einer der wichtigsten bei jeder Kirchweihfeier: Es geht nicht nur und nicht ausschließlich um diese Steine, um den physischen Kirchenbau. Sondern es geht um die Menschen, die von Anfang an die Kirche erbaut haben. Zunächst waren es die 12 Apostel. Dann waren es die weiteren Jünger, die die Botschaft Jesu hinausgetragen haben in die Welt.

Hier und heute in Schönbrunn-Vorpark können wir an die Menschen und Familien denken, die hier die Kirche aufgebaut haben: Zum einen wirklich diesen Kirchenbau. Aber vor allem jene Menschen, die hier über Jahrzehnte die Gemeinde lebendig gehalten haben und lebendig halten.

Denn so schön ein Kirchenbau sein kann – ohne die Menschen darin ist er totes Gestein. Denn die eigentliche Kirche, das sind Sie / seid ihr alle hier. Der 1. Petrusbrief sagt es so schön: „Lasst euch als lebendige Steine zu einem geistigen Haus aufbauen, zu einer heiligen Priesterschaft, um durch Jesus Christus geistige Opfer darzubringen, die Gott gefallen.“ Darum geht es beim Kirchweihfest: Dass wir selbst dieses Haus Gottes sind, wo Gott gegenwärtig ist.

Grund-, Eck- und Schlusssteine – und Christus als Fundament

Schließlich gibt es bei solchen Bauten auch immer besondere Steine: Zum einen den ersten Stein, gewissermaßen der Grundstein, das Fundament – Jesus sagt, dass dies die Apostel sind. Damit ein solcher Bau auch Erschütterungen aushält, braucht es gute Fundamente. Ein Blick in die Bibel; ein Blick auf jene, die uns vorausgegangen sind, kann uns helfen, Erschütterungen zu überstehen.

Aber auch Christus wird mehrmals als wichtiger Stein genannt: Entweder als der Eckstein, an dem Anstoß genommen wird; oder auch als der Schlussstein, der alles zusammenhält. Wunderschön sieht man das in gotischen Kirchen – wo ein wunderschön verzierter Schlussstein so manches Gewölbe zusammenhält. Und das verweist uns darauf, dass die Kirche immer die Kirche Jesu Christi ist. Sie ist niemals Selbstzweck, sondern dient dazu, dass wir auf ihn hin verwiesen werden; dass wir uns versammeln um ihn. In unserer gemeindlichen Versammlung ist Christus gegenwärtig: Im Wort der Heiligen Schrift; in Brot und Wein, den eucharistischen Gaben.

Die Zukunft der Kirche sind die Menschen in ihr

Wir feiern heute Kirchweih hier in der schönen Kirche in Schönbrunn-Vorpark. Ich wünsche allen, die mitfeiern, heute diese Erfahrung, getragen zu sein von der Geschichte dieser Kirche; von denen, die vorangegangen sind: Den Menschen, die hier gefeiert haben – Taufe, Hochzeiten oder auch Verabschiedungen am Ende des Lebens. Den Menschen, die hier gehofft und geglaubt haben.

Ich wünsche euch allen, dass die Kirche von Schönbrunn-Vorpark auch weiterhin ein Ort lebendigen Glaubens bleibt – ein Ort, wo ein wenig von dem spürbar wird, was Petrus voll Inbrunst bekennt: Jesus, du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes.

Johann Pock

Katholische Weltsynode – entscheidende Phase im Oktober

Seit 2021 beraten katholische Bischöfe, Theolog*innen und Lai*innen in einem weltweiten Synodalen Prozess über eine grundlegende Reform der Kirche. Ein Ziel: Gemeinsames Beraten soll künftig die Kleriker-Macht ersetzen. Die Bischofssynode beginnt formal am Mittwoch, 2. Oktober und endet am 27. Oktober jeweils mit einem feierlichen Gottesdienst im Vatikan. Beraten und abstimmen werden 368 Männer und Frauen aus allen Erdteilen. 96 von ihnen, also rund ein Viertel, sind keine Bischöfe, sondern Priester, Diakone, Ordensleute oder Laienchristinnen und Laienchristen. Erstmals in der Geschichte der katholischen Bischofssynoden sind bei der zweiteiligen „Synode über Synodalität“ auch Frauen mit Stimmrecht dabei.

Wie schon bei der ersten Session vor genau einem Jahr werden die Teilnehmer und Teilnehmerinnen in der vatikanischen Audienzhalle an runden Tischen sitzen, gleichberechtigt reden, einander zuhören und abstimmen. Nur Vorschläge, die eine Zwei-Drittel-Mehrheit erhalten, werden am Ende dem Papst zur Entscheidung vorgelegt. Beobachter erwarten zunächst keine sensationellen Entscheidungen bei strittigen Fragen wie Zölibat oder Zulassung von Frauen zu kirchlichen Ämtern. Papst Franziskus hat vorab entschieden, dass diese Fragen von externen Arbeitsgruppen debattiert werden sollen. Dass einige „heiße Eisen“ ausgeklammert wurden, bedeutet aber nicht, dass bei der Weltsynode Langeweile aufkommen wird. Denn die von Papst Franziskus vorgegebene Aufgabe bleibt spannend: Es geht darum, Wege zu einer „synodalen Kirche“ zu finden – und diese Wege auf allen Ebenen, vom Vatikan über die Diözesen bis hinunter in die einzelnen Gemeinden, zu verwirklichen.

Dazu müssen klerikale und intransparente Beratungs- und Entscheidungswege überwunden werden. An ihre Stelle sollen gemeinschaftliche Beratung, Transparenz und Rechenschaftspflicht treten. An denen mangelte es in der katholischen Kirche bisher oft – wodurch Machtmissbrauch, sexualisierte Gewalt und Vertuschung von Straftaten begünstigt wurden. Wohl auch deshalb hat Papst Franziskus am Vorabend des Synodenbeginns im Petersdom eine Bußliturgie gefeiert, deren Themen sehr eindringlich waren: Missbrauch, Krieg, das Leid der Geflüchteten. Besonders erschütternd war der Bericht eines Mannes aus Südafrika, der vor den versammelten Bischöfen erzählt, wie er von einem Priester, dem er vertraute, missbraucht wurde. Eine Schwester aus Syrien spricht von den Wunden, die der Krieg hinterlassen hat. Und Berichte von namenlosen Toten, die auf der Flucht im Mittelmeer ertranken, machen die Feier emotional noch intensiver.

Ein anderes zentrales Anliegen des Papstes für die Synode ist die Beteiligung des „Volkes Gottes“ am Leben der Kirche. Das gilt für Gottesdienste, aber auch für Entscheidungen über die Zukunft der Kirche. Das, was die Weltsynode im Großen vormacht – also die Mitwirkung der Lai*innen – soll auch an der kirchlichen Basis umgesetzt werden. Er wird meist unter dem Stichwort Dezentralisierung oder Regionalisierung der Kirche verhandelt. Mit Schritten zu mehr Dezentralisierung und Laien-Mitbestimmung geht Papst Franziskus Risiken ein. Schon heute sind die Unterschiede in der Weltkirche erheblich. Der Papst muss aber „den Laden zusammenhalten“. Diese Aufgabe wird nicht leichter, falls die Synode tatsächlich Vorschläge für mehr Eigenständigkeit der Bischofskonferenzen beschließt.

Website der Bischofssynode: https://www.synod.va


Begleiten wir die Synode mit unserem Gebet!

Synodengebet                                                       

Wir stehen vor dir, Heiliger Geist,
in deinem Namen sind wir versammelt.
Du, unser wahrer Ratgeber:
komm zu uns,
steh uns bei,
kehre ein in unsere Herzen.
Lehre uns, wohin wir gehen sollen;
zeige uns, wie wir das Ziel erreichen können.
Bewahre uns davor,
als schwache und sündige Menschen
die Orientierung zu verlieren.
Lass nicht zu,
dass Unwissenheit uns auf falsche Wege führt.
Gib uns die Gabe der Unterscheidung,
dass wir unser Handeln nicht von Vorurteilen
und falschen Rücksichten leiten lassen.
Führe uns in dir zur Einheit,
damit wir nicht vom Weg der Wahrheit und der Gerechtigkeit abkommen,
sondern auf unserer Pilgerschaft dem ewigen Leben entgegenstreben.
Das erbitten wir von Dir,
der du zu allen Zeiten und an allen Orten wirkst,
in der Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn
von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.

Propheten

Dr. Christoph BenkeVon Wetterpropheten, Propheten in der Zeit der Bibel und heute und der Tatsache, dass wir durch die Taufe mit Jesus Christus verbunden sind, und daher auch Anteil haben an seinem Prophetentum, sprach Dr. Christoph Benke in seiner Predigt am 26. Sonntag im Jahreskreis (29.09.2024) in Schönbrunn-Vorpark.


Die Bedeutung einer präzisen Wettervorhersage ist uns in den letzten Tagen deutlich geworden. Viele der Berechnungen trafen tatsächlich ein. Damit ließ sich noch größerer Schaden vermeiden. Die Wetterpropheten, so heißen sie ja umgangssprachlich, bekamen – leider – recht.

Das ist das landläufige Verständnis von Propheten: Sie sagen Ereignisse vorher, noch bevor diese eingetroffen sind. Von Propheten handelt die Lesung aus dem Buch Numeri. Gott legt etwas von seinem Geist auf die siebzig Ältesten – mit der Folge, dass sie prophetisch reden. Dieser Geist Gottes wird verliehen, gegeben; der Mensch kann sich ihn nicht nehmen oder herstellen. Wird der Geist genommen, endet die prophetische Gabe. Eine merkwürdige Szene!

Und doch: Auch heute gibt es Propheten. Es sind Menschen, die gut hinschauen und laut sagen, was sie sehen, z.B. ein großes Unrecht. Sie schreien laut oder sie singen oder malen mit Tiefblick oder mit Weitblick. Sie können gar nicht anders, es drängt sie. Sie erheben warnende, mahnende, erinnernde Stimmen. Nicht selten kommen sie von außen, aus einem ganz anderen Stall. Im eigenen Land gelten sie nichts – darauf weist ja Jesus hin (Mk 6,4).

Mose äußert den Wunsch: Wenn nur das ganze Volk des HERRN zu Propheten würde, wenn nur der HERR seinen Geist auf sie alle legte! (V 29). Sein Wunsch ist in uns Getauften in Erfüllung gegangen! Seit unserer Taufe sind wir mit Jesus Christus auf ewig verbunden. Er ist der Priester, König und Prophet – und wir sind es mit ihm. Sein Geist wird uns nicht mehr genommen. Jesus Christus lässt uns mittun an seinem Prophetensein.

Wie soll man sich das vorstellen? Das muss nichts Spektakuläres sein – etwas Zivilcourage zwischendurch wäre schon sehr gefragt.

Christoph Benke

Der Taufname

Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein (Jesaja 43,1)

Die Eltern geben dem Kind den Vornamen und sind dafür verantwortlich. Das Kind muss mit diesem Namen sein ganzes Leben lang leben.

Eine Entscheidungshilfe bei der Namenssuche kann ein anderer Mensch oder auch ein Heiliger sein, der für Sie eine besondere Bedeutung hat. Oder man setzt eine Familientradition fort. Der Name steht stellvertretend für das, was Eltern ihrem Kind wünschen.

Man kann auch einem Kind mehrere Namen geben. Bei der Taufe besteht die Möglichkeit, einen zusätzlichen Taufnamen zu vergeben. Dieser hat offiziell keine Bedeutung, da er nicht in der Geburtsurkunde, sondern nur im Taufschein aufscheint.

Es ist eine alte christliche Tradition, dem Kind als Taufname den Namen eines oder einer offiziellen Heiligen zu geben. Die Verehrung von tugendhaften Menschen als nachahmenswerte Vorbilder gab es schon in der jungen Kirche der ersten Jahrhunderte. Märtyrer und Glaubenszeugen wurden bereits in frühchristlicher Zeit als Patrone für Kirchen benannt. Man verehrte sie als Vorbilder im Glauben sowie als Fürsprecher bei Gott.

In der Absicht, auch den Menschen unter den Schutz und die Fürsprache eines Heiligen zu stellen, wurde es zur Zeit der Kirchenväter im 3./4. Jahrhundert Sitte, Kindern Namen von Heiligen zu geben. Ab dem späten Mittelalter verstärkte sich die Tradition, den Namenstag als besonderen Tag des Schutzpatrons feierlich zu begehen.

In katholischen Ländern ist es auch Brauch, den Namen des Taufpaten bzw. der Taufpatin als zweiten Taufnamen zu wählen. Damit soll die geistliche Verbindung vom Paten zum Täufling noch deutlicher werden. Die Aufgabe wird in der Frage sichtbar, die am Anfang der Tauffeier gestellt wird: „Lieber Pate, die Eltern haben Sie gebeten, das Patenamt zu übernehmen. Auf ihre Weise sollen Sie mithelfen, dass aus diesem Kind ein guter Christ wird. Sind Sie dazu bereit?“

Pfarrer Martin Rupprecht

Und siehe, es war sehr gut

Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Und siehe, es war sehr gut. (Gen 1,31)

So reagierte Gott – laut dem 1. Buch Mose – am Ende des 6. Tages der Schöpfung. Und etwas später lesen wir im Buch Genesis:

Gott, der Herr, nahm den Menschen und gab ihm seinen Wohnsitz im Garten von Eden, damit er ihn bearbeite und hüte. (Gen 2,15)

Wenn wir heute auf unsere Welt schauen, sehen wir sehr viel Zerstörung und vieles, das nicht gut ist. Weder Achselzucken noch Verzweiflung sind in dieser Situation die richtigen Reaktionen. Der heurige Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung, der jedes Jahr am 1. September begangen wird, stand unter dem Motto: „Hoffe und handle mit der Schöpfung“.

Als gläubige Menschen, einzeln und in Gemeinschaft:

  • setzen wir uns daher für die Bewahrung der Schöpfung in allen Dimensionen ein und
  • danken wir zumindest einmal im Jahr für all das, was uns geschenkt wird.

Die aktuelle Hochwassersituation in Mitteleuropa führt uns besonders vor Augen, wie dringend ein sorgsamer Umgang mit unserer Schöpfung nötig ist.

Umfassende Gedanken zum Tag der Schöpfung hat uns Papst Franziskus mitgegeben.



 

Gut starten, wie ein Flugzeug

Diesen Elan und Segen wünschen wir allen für das neue Arbeitsjahr

Sind Sie gut in das neue Arbeitsjahr gestartet? Hat für die Kinder die Schule bzw. der Kindergarten gut begonnen?

Oder kamen gleich in den ersten Wochen Dämpfer, sodass Sie lieber gleich wieder in den Urlaub fahren möchten?

Etliche Kinder und Erwachsene durften wir ja persönlich beim Start begleiten, bei unseren Gottesdiensten am 1. September, am Tag vor dem Schulbeginn. Und als wir die Kindergartenrucksäcke und Schultaschen gesegnet haben, hatten viele Kinder ein Leuchten in den Augen. Dabei hat unser Pfarrvikar Marek ein Wort gesagt, dass mich seither begleitet und das ich auch Ihnen mitgeben möchte:

„Gott begleite Euch mit seinem Segen, damit Ihr gut starten könnt, wie ein Flugzeug!“

Das wünschen wir Ihnen von Herzen:

  • dass Sie nicht hinuntergezogen werden, sondern immer wieder Schwung holen können,
  • dass Sie auch dieses Jahr Entwicklung und Wachstum erfahren, wie Flugzeug, das hochsteigt,
  • dass Sie die Erfahrung machen, durch Seinen Geist – den Wind Gottes – getragen zu werden,
  • dass Sie gut auch durch manche Turbulenzen kommen,
  • dass Sie merken, Sie sind gemeinsam mit anderen lieben Menschen unterwegs
  • und dass Gott für uns Weg und Ziel sein kann, auch in Kleinigkeiten des Alltags, ob in der Arbeit, Schule, im Kindergarten, zu Hause oder anderswo.

Enttäuschung

Dr. Christoph BenkeWir erleben in unserem Leben immer wieder Enttäuschungen – große und kleine. Aber auch über uns selbst sind wir immer wieder enttäuscht. Wie Elija kann diese Enttäuschung über uns selbst uns offen machen für die Begegnung mit Gott. Darüber predigte Dr. Christoph Benke am 19. Sonntag im Jahreskreis (11. August 2024) in Schönbrunn-Vorpark.


In einem Bewerb der Olympischen Spiele den 4. Platz einzunehmen, ist vor allem dies: eine schwere Enttäuschung. Wurden Sie in Ihrem Leben enttäuscht? Ich meine hier die großen Enttäuschungen: Ihr Vertrauen wurde missbraucht; Sie wurden aus der Firma gemobbt; Sie wurden von Ihrem Lebenspartner verlassen; Sie haben ein Ziel nicht erreicht … solche Enttäuschungen kommen gewissermaßen von außen, durch die Lebensumstände.

Von etwas anderer Art ist die Enttäuschung über sich selbst. Da dachte jemand stets: ‚So etwas kann mir nicht passieren. Das würde ich nie machen. So bin ich nicht‘. Doch dann die Ernüchterung und das Eingeständnis: ‚Ich habe mich über mich getäuscht. Ich bin nicht so, wie ich meinte, dass ich bin.‘

Elija ging eine Tagereise weit in die Wüste hinein. Dort setzte er sich unter einen Ginsterstrauch und wünschte sich den Tod. Er sagte: Nun ist es genug, HERR. Nimm mein Leben; denn ich bin nicht besser als meine Väter. (1 Kön 19,4) Die Enttäuschung Elijas muss abgrundtief gewesen sein: Er wünscht sich sogar den Tod. Es zeigte sich: Nichts ist so, wie er meinte, dass es ist. Und vor allem er, Elija, war nicht der, für den er sich hielt; jedenfalls nicht besser als seine Väter. Elija „wurde eines Besseren belehrt“.

Offensichtlich leitet uns häufig die Vorstellung, die anderen irgendwie zu überragen, besser zu sein als sie. Diese Erhöhung muss enttäuscht werden, damit ‚das Bessere‘, nämlich die Wahrheit, Platz hat.

Vielleicht konnte Elija später, im Rückblick, in dieser brutalen Ernüchterung bereits das erste Anrühren durch den Engel sehen. Der Engel kommt dann noch einmal und sagt: Steh auf und iss! Irgendwie kommen wir wieder zu Kraft und Zuversicht. Wir machen uns wieder auf den Weg, hoffentlich hin zum Gottesberg Horeb. Die Enttäuschung über uns macht uns tauglich für die Begegnung mit Gott.

Christoph Benke

Wofür mühen wir uns?

Dr. Christoph BenkeWofür nehmen wir Mühen, Kraft und Zeit auf uns in unserem Leben? Diese Frage stellte Dr. Christoph Benke in seiner Predigt am 18. Sonntag im Jahreskreis (4. August 2024) in Schönbrunn-Vorpark. Wir müssen uns mühen für das ewige Leben, aber das ist nur unsere dankbare Antwort auf Gottes Mühen um uns.


August ist Urlaubsmonat. Menschen gehen nicht zur Arbeit, sondern an den Strand, in den Wald, auf den Berg, ins Museum. Endlich für längere Zeit den beruflichen Alltag und seine Mühe hinter sich lassen und sich erholen! Auch wer das Berufsleben hinter sich hat, lebt keineswegs mühelos. Mühe: Das Wort hat seine Schwere. Es vermittelt Anstrengung und Beschwerlichkeit.

Im Evangelium verwendet Jesus sich abmühen: Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt und die der Menschensohn euch geben wird! (Joh 6,27). Die Speise, die verdirbt, meint das Manna. Einst war es dem Volk Rettung in der Wüste. Aber es war schnell verdorben. Was Jesus gibt und geben wird, hat hingegen Bestand, sogar für die Ewigkeit.

Dieses Jesuswort stellt uns die Frage: Wofür mühe ich mich ab? Welche Anstrengung nehme ich auf mich für welches Ziel? Wohinein investiere ich Kraft, Mühe und Zeit? Und: Ist es das wert? Wächst damit Vertrauen und Liebe? Führt es in die größere Freiheit?

Paulus spricht von den „Begierden des Trugs“ (Eph 4,22). Was so faszinierend vor Augen steht, könnte auch Blendung, Trug sein. Wir müssen also unterscheiden und hin spüren lernen, mit einem gläubigen Herzen. Ein Einsatz, der etwas kostet, sollte sich vor Gott, vor den Mitmenschen und vor dem eigenen Gewissen verantworten können.

Anstrengung, Mühe – das klingt nach Klimmzug und Fitnessstudio. Aber Jesus sagt ja: Müht euch ab für die Speise, die bleibt. Ja, wir müssen uns anstrengen für das ewige Leben. Aber das kommt weniger aus einem Kraftakt als aus dankbarer Liebe. Denn vergessen wir nicht: Immer schon und zuerst müht sich Gott immer schon um uns Menschen.

Christoph Benke

„Liebe multiplizieren, indem man teilt“

Dr. Hans PockJesus setzt bei dem an, was da ist, was zur Verfügung steht. Auch wir sind dazu aufgerufen. Und dann geht es darum, dass wir Liebe multiplizieren, indem wir sie teilen. Denn Leben kann man nicht allein, sondern nur in Gemeinschaft. Das führte Dr. Johann Pock in seiner Predigt am 17. Sonntag im Jahreskreis (28. Juli 2024) in seiner Predigt ausgehend vom Wunder der Brotvermehrung in Schönbrunn-Vorpark aus.


“Gib uns unser tägliches Brot!“ – So beten wir jedes Mal im Vaterunser.  Man könnte sagen: Gib uns das, was uns am Leben erhält; das, was uns leben lässt.

Das heutige Evangelium erzählt davon, wie Jesus den Menschen Nahrung gibt: 5 Brote und 2 Fische reichen für alle. Ist das nicht ein Märchen? Science Fiction? Was ist dies für ein Wunder, das uns erzählt wird?

Mit dieser Brotvermehrungsszene sind wir bei einer der zentralen Stellen des Evangeliums. Schauen wir genauer hin: Zunächst sehen wir: Jesus hat Augen für das tägliche Brot, dafür, was die Menschen brauchen! (So wie schon im Evangelium des letzten Sonntags, wo es heißt: „Jesus hatte Mitleid mit den Menschen“.)  Und Jesus setzt bei dem an, was da ist, was zur Verfügung steht – auch wenn es wenig ist. Auch wenn es nur von einem kleinen Jungen kommt. Und obwohl so wenig: Jesus nimmt es, spricht Dankgebet – und teilt aus. Dies ist gewissermaßen die „typische Handbewegung Jesu“ – das Brechen und Austeilen des Brotes. Es gehört wesentlich zu ihm – und später werden die Jünger ihn sogar an dieser Geste erkennen (so z.B. die Emmausjünger, nach der Auferstehung Jesu).

Was ist hier so besonders an dieser Stelle?

Zunächst ist es der große Glaube Jesu, dass es reichen wird! Dass es reichen wird, wenn man bei dem anfängt, was da ist, wenn man dafür dankt und zu teilen beginnt. „Er nahm die Brote, sprach das Dankgebet, teilte sie und gab sie ihnen.“ – Das erinnert an die Worte der Messe; an die Worte im Abendmahlsaal. Und das ist kein Zufall: Denn alle diese Mähler Jesu mit den Menschen finden ihren Höhepunkt in der Feier des Abendmahls, in der Eucharistiefeier. Und umgekehrt erinnert jede Eucharistiefeier daran, dass Jesus mit allen Menschen das Brot, das Leben, die Liebe teilen möchte.

Nun könnte man aber weiterfragen: Wenn Jesus aus so wenig Brot so viel machen kann – könnte er dann nicht alle Menschen satt machen? – Dies war sofort damals der Wunsch: der Wunsch nach starkem Mann. „Wir wollen ihn zum König machen!“ – Jesus lehnt es ab. Wie er es schon bei den Versuchungen nach dem Beginn seiner öffentlichen Tätigkeit getan hat, als der „Diabolos“, der Versucher, zu ihm meint: Warum machst du nicht aus Steinen Brot – dann würden dir alle folgen … Es fällt schwer, dies zu akzeptieren: Dass der allmächtige Gott nicht den starken Mann spielt; dass er nicht allen Hunger beseitigt; nicht alle Arbeitslosigkeit beseitigt; nicht alle Kranken heilt.

Doch der Weg Jesu ist nicht einer, der Menschen durch Zauberei auf seine Seite zieht. Der Weg Jesu nimmt uns dies alles nicht ab. Der Weg Jesu heißt nämlich: Anfangen mit dem, was da ist! Gott nimmt uns unser Leben, unsere Sorgen nicht ab. – Und er lässt uns den Hunger, der letztlich ein Hunger nach Gott sein soll. Aber er zeigt uns Wege, wie wir selbst etwas zur Verbesserung des Lebens beitragen können: Durch Hinschauen auf das Positive, auf das, was da ist; und durch das Teilen dessen, was wir haben und bekommen.

An dem kommenden Sonntag wird im Evangelium dann die Brotrede Jesu gelesen. Dort sagt er: „Ich selbst bin das Brot des Lebens.“ – Dieses Brot, das Jesus hier austeilt, ist letztlich er selbst. Jesus gibt sich an die Menschen weiter – und alle werden satt! Es ist dies ein Zeichen für die Eucharistie. Wir alle sind eingeladen, vom Brot des Lebens, vom eucharistischen Brot, zu essen – und es geht dabei nicht darum, meinen leiblichen Hunger zu stillen, sondern das Bedürfnis meines Herzens nach Liebe, Geborgenheit; Angenommensein;

Wenn wir in Dankbarkeit die Dinge genießen, die wir haben, dann werden sie uns nicht ausgehen. Es gibt das schöne Wort: „Liebe kann man nur multiplizieren, indem man sie teilt“ – genau darum geht es im Evangelium: Jesus gibt aus Liebe zu den Menschen; er vermittelt ihnen diese Liebe von Gott her – und darum werden die Menschen auch satt.

Das heutige Evangelium will provozieren, damit wir uns der Frage stellen: Wovon lebe ich eigentlich? Was lässt mich wirklich leben? Denn dass wirklich ein paar Brote und Fische so viele Menschen ernähren, ist ja sehr unwahrscheinlich. Und vielleicht lautet die Antwort: Wir leben von der Liebe zueinander; wir leben von Gottes Wort; wir leben von Zuwendung und Hilfe; wir leben in der Solidarität miteinander.

Damit wird aber auch deutlich: Leben kann man nicht allein, sondern nur in Gemeinschaft. Und wenn wir Gott Teil dieser Gemeinschaft sein lassen, können vielleicht 5 Brote und 2 Fische eine ganze Gemeinschaft leben lassen.

Johann Pock