Gefesselt

Wann hat Ihnen zuletzt ein guter Kriminalroman eine halbe Nacht gekostet? Wann zuletzt ließ ein Film, ein Gespräch, irgendein Tun die Zeit im Flug vergehen? Das sind glückliche Momente. Wir waren ganz dabei, haben alles andere und sogar uns selbst vergessen, waren gänzlich gefesselt vom Krimi, fasziniert vom Film und seiner Handlung, gefangen vom Gespräch und vom Gegenüber. – Fesseln können also auch glücklich machen – wenn wir „hin und weg“ sind und uns das Staunen packt.
Der Apostel Paulus bezeichnet sich als Gefesselten, Gefangenen (Phlm 1). Das ist kein Wunder, denn er schreibt aus dem Gefängnis. Wegen seiner religiösen Gegner ist er im Kerker. Aber der eigentliche Grund ist Jesus Christus und sein Evangelium. Paulus würde die Fesseln des Evangeliums (Phlm 13) auch dann noch tragen, wenn er frei wäre. Aus Freiheit lässt er sich an Jesus binden. Das ist sein Glück. Er ist bleibend fasziniert von Jesus Christus, denn Jesus hat ihn von der Angst um sich befreit.
Nie und nimmer will er dieses Gebundensein an Christus abstreifen, auch wenn es ihn viel kostet – eben auch die Freiheit. Unermüdlich ist er unterwegs, um Menschen genau dafür zu gewinnen: ‚Habt keine Angst um euch, lasst euch faszinieren, fesseln von Jesus Christus und seiner Liebe.‘
Durch unsere Taufe sind auch wir gebunden an Jesus Christus, tragen auch wir die Fesseln des Evangeliums. Das ist Gabe und Aufgabe. Diese Gabe müssen wir beharrlich und geduldig mit Liebe und Leben füllen. Wenn wir von Jesus nicht mehr fasziniert sind, müssen wir ihn bitten, er möge uns neu faszinieren, binden und fesseln!

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