Das Gespräch mit Jesus suchen – Predigt

Arthur SchwaigerIn seiner Predigt in Schönbrunn-Vorpark am Pfingstmontag (09.06.2025) legte Diakon Mag. Arthur Schwaiger ausgehend von der Stelle im Johannesevangelium, in der vom nächtlichen Gespräch des Pharisäers Nikodemus mit Jesus die Rede ist, dar, was sich für uns als Menschen in der Nachfolge dieses Jesus daraus an Fragen ergibt.


Die heutige Frohbotschaft umfasst die letzten sechs Verse eines Nachtgesprächs, das – in der johanneischen Überlieferung – Jesus mit dem Pharisäer Nikodemus geführt hat. In der Nacht kann man ungestörter reden, weil die Ablenkungen nicht da sind!

Dieser Nikodemus wird noch zweimal im Johannes-Evangelium – und nur dort – erwähnt. Im siebenten Kapitel mahnt er zur Vorsicht eine Verurteilung Jesu betreffend und im neunzehnten Kapitel ist er bei der Grablegung Jesu dabei.

Unsere Perikope heute am Pfingstmontag hat die Gottesfrage zum Thema: Ein Gott, der menschliche Natur annimmt – wegen uns Menschen -, sich hin-gibt, um uns zu retten und uns die Freiheit der Ent-Scheidung gibt! Der Verfasser des Johannes-Evangeliums bringt das siebzig Jahre nach Jesu Tod und Auferstehung auf den Punkt! In der Dogmatik – der Glaubenslehre – ist dies der Abschnitt der Soteriologie – die Lehre von Jesus Christus als dem Retter!

Fragen wir uns, welche Fragen dieser Text an uns stellt oder stellen könnte?

Suche ich die Begegnung mit Jesus durch Gebet und Werke der Nächstenliebe?

Habe ich den Mut – so wie Nikodemus – einem neuen Glaubensverständnis Raum zu geben?

Bin ich immer wieder bereit für die Auseinandersetzung mit der Gottesfrage?

Lasse ich den Geist wirken, um Gott in allen Dingen zu finden?

Höre ich auf Gottes Wort und lasse ich es relevant werden für meine Lebensgestaltung?

Bete ich um den Geist der Unterscheidung?

Ich lade euch ein, dass ihr euch das ganze dritte Kapitel des Johannesevangeliums durchlest und meditiert, um in die Spuren des Nikodemus zu gelangen und das Gespräch mit Jesus zu suchen. Seine Hand ist immer ausgestreckt!